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Generation Mustang

Kürzlich bin ich über eine Anzeige in einer Zeitschrift gestolpert. Mustang wird 80 , hieß es da. Gemeint ist nicht der Ford Mustang oder die Pferderasse, sondern die Jeansmarke. Sofort erinnerte ich mich an frühere Zeiten. In den 70er Jahren machte ich ein Praktikum bei der Firma Siemens in Erlangen. Damals musste man noch seinen Dresscode wie es heute heißt, an die konservativen Gewohnheiten der Unternehmen anpassen. Die Männer liefen meist im Anzug herum und trugen im Sommer vielleicht ein Hemd ohne Kravatte. Es wurde über die Amerikaner gesprochen, die sich in Jeans und Jacket in den Büros zeigten. Dieser legere Look sorgte meist für Kopfschütteln. In Deutschland ging es damals am Arbeitsplatz noch sehr korrekt zu.
Inzwischen tragen selbst Bankdirektoren Jeans und Jacket. Es regt sich niemand mehr auf, wenn im Sommer Polohemd und Jeans als angemessene Kleidung gelten. Selbst in den 80er Jahren gab es noch Beschwerden, wenn sich männliche Kollegen mit Schlappen, mit und ohne Socken, ein bisschen stärker an die sommerlichen Temperaturen anpassten. Mustang war nach meiner Erinnerung keine Nobelmarke. Denn längst ist Jeans nicht gleich Jeans. Es gibt teure Designer-Marken und preiswerte Varianten.
Meine erste Jeans war übrigens auch eine Mustang. Ich musste sie mir Ende der 60er Jahre gegen den erbitterten Widerstand meiner Mutter kaufen. Dann habe ich sie bei einer Freudnin abgenäht und eine Nähmaschinennadel ruiniert. Ganz stolz habe meine erste Jeans hauteng getragen. Ich würde mich freuen, wenn mir andere auch ihre Jeanserlebnisse erzählen. Wer war wirklich in der Badewanne gesessen, um in die hautenge Hose zu kommen?
Schöne Geschichten über die erste Jeans könnten auch in unserer nächsten Printausgabe unseres Magazins abgedruckt werden.

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