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Tolle Reportage, mieser Sendeplatz

Warum Fernsehmacher so häufig hinter den Bedürfnissen der Zuschauer hinterherhinken, das habe ich mich schon lange gefragt. Schließlich verfügen die Programmplaner über die Erhebung von Zuschauerzahlen, egal auf welchen Methoden diese auch basieren. Diese allein sollten als Orientierung nicht ausreichen. Schließlich zeigen sie nur an, wofür sich die Fernsehgemeinde besonders interessiert, aber sie erheben nicht, was die Nichtzuschauer gerne hätten.
Deswegen möchte ich den Damen und Herren mal ein bisschen weiterhelfen. Reportagen, wie die gestern Abend auf arte zwischen 22.40 Uhr und Mitternacht gezeigte hervorragende Reportage über die sektenartige Ausbreitung von Goldman Sachs, gehören zur besten Sendezeit ins Programm. Dafür darf in einer Zeit, in der die Zuschauer im Seniorensegment zunehmend lieber Beatles als Volksmusik hören, gerne mal eine fröhliche Schunkelstunde ins Vorabendprogramm rutschen. Apropos Beatles. Am kommenden Sonntag, 21. Oktober, 22.10 Uhr, widmet arte den Pilzköpfen eine Sendung, die sicher sehenswert ist. Übrigens sieht man schon an der altertümlichen Bezeichnung, welche Zielgruppe hier zunehmend angesprochen wird. Tolle Hintergrund-Dokumentationen interessieren zunehmend eine breite Bevölkerungsschicht quer durch alle Lebensalter an. Man muss sie nur entsprechend platzieren und bewerben. Darüber geben schnöde Messewerte über Einschaltquoten keine Auskunft. Aber ich dafür umso lieber und gerne auch sehr deutlich. Was meinen Sie dazu?

Eine Antwort

  1. Bin ganz Ihrer Meinung, denn ich habe sowohl die ewigen und ausschließlichen Krimiserien wie auch die stundenlangen Sportreportagen satt. Wenn in Zukunft alle Haushalte mit der GEZ-Gebühr zur Kasse gebeten werden, dann sollten auch die Interessen aller Bevölkerungsschichten in die Programme miteinbezogen werden !!! Leider wird das wohl Wunschdenken bleiben…. Der Zuschauer hat immer öfter das Gefühl, diese Ausgrenzung sei gewollt. Die seichte Unterhaltung und Berichterstattung soll die Menschen von den immer dringenderen Existenzfragen ablenken helfen, am besten die Masse hört ganz auf zu denken und läßt es einfach geschehen…. ?
    Im Focus der Medien und der Politiker bleibt gezielt die kleine Schicht derjenigen, die tatsächlich vom Euro profitiert haben. Die Verlierer – das Volk – gehört eben zum sog. Kollateralschaden…
    Also Glückauf weiterhin für die Banken und Spekulanten !?!
    Peter

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