Anzeige

Die Zuverdienst-Falle

vignette_nosseck_bockVor kurzem habe ich in einer Tageszeitung ein Inserat gesehen, das mich gefreut hat. Statt junge Leute als Zeitunsgausträger zu suchen, waren es hier Senioren, die gesucht wurden. Sie haben dadurch eine Möglichkeit, sich etwas dazu zu verdienen. Das ist für ältere Menschen sicher lukrativ, zumal ihnen das frühe Aufstehen weniger ausmacht als den jungen. Außerdem schätzen sie die Zeitung auch mehr.
Doch fast zeitlgeich stieß ich auf einen Artikel in der Wirtschaftszeitung Brand eins. Darin schildert eine Vorruheständlerin, wie sie zur Betrügerin wurde, ohne es zu ahnen. Sie hatte nämlich einen Job angenommen, um ihre Rente aufzubessern. Obwohl sie sich vorher beraten ließ, war das System der Berechnung ihrer Zuverdienstgrenzen so kompliziert, dass sie niemand richtig beraten hat. Deshalb tappte sie in die Zuverdienstfalle und musste rund 14 000 Euro an die Deutsche Rentenversicherung zurückzahlen. Die heute 70-Jährige hatte 40 Jahre als Erzieherin gearbeitet und war mit 60 in den Vorruhestand gegangen. Sie pflegte ihre Schwiegermutter. Fünf Jahre lang verdiente sie in einem Minijob etwas dazu. Doch das hätte sie lieber bleiben lassen sollen. Denn sie darf erst nach Erreichen des gesetzlichen Ruhestandsalters, also zwischen 65 und 67 Jahren, mehr hinzuverdienen als ein paar Euro. In dem geschilderten Fall handelte es sich um 400 Euro im Monat. Sie hätte aber nur 340 Euro verdienen dürfen.
Sie verdiente also laut Bericht in den fünf Jahren 3060 Euro zuviel. Für die Deutsche Rentenversicherung war es aber ein Grund, den hohen Betrag von 14000 Euro zurückzufordern.
Ich verzichte hier auf die Schilderung weiterer Details aus dem Artikel und verweise darauf, dass die Journalisten von Brand eins sicher gut recherchiert haben.
Ich frage mich, wer macht solche Gesetze? Es ist höchste Zeit, diese zu ändern. Denn so hätte die Frau mehr Geld und weniger Ärger gehabt, wenn sie nichts nebenbei gearbeitet hätte. Das ist zutiefst ungerecht und es ist mir völlig unverständlich, wieso der Staat hier so streng reguliert.
Es muss sich etwas ändern und zwar dahingehend, dass auch Vorruheständler mehr verdienen dürfen. Das wäre viel wichtiger als all die neuen Modelle von Riester, Pflegebahr und Lebensleistungsrente, denn es würde der Lebensrealität mehr entsprechend.
Ganz dringend ist die Neuformulieurng der Zuverdienstregeln, damit sie Experten und Bürger auch verstehen. Hier noch ein Bericht über zu viel gezahlte Rente. In ihm wird mit keinem Wort erwähnt, dass die Regelungen zu kompliziert sind. Leider nur die Sichtweise der Rentenversicherer.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

weitere Beiträge

Die Rezepte unserer Omas

Skip to content