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Großeltern sind mehr denn je gefragt in der Betreuung ihrer Enkel. Foto: epd
Großeltern sind mehr denn je gefragt in der Betreuung ihrer Enkel. Foto: epd

Scheidungen, Wiederverheiratungen, die Gründung von Patchwork- und Stieffamilien betreffen die Beziehungen zwischen den Generationen auf vielfältige Weise. Großeltern sind immer stärker gefordert, bei der Betreuung der Enkelkinder auszuhelfen. Wer genau wie lange hilft, haben Wissenschaftlerinnen der Universität Bamberg untersucht.
Anhand des Beziehungs- und Familienpanels pairfam lässt sich zeigen, inwieweit sich Großeltern und Stiefgroßeltern bei der Enkelkinderbetreuung engagieren. Leibliche Eltern unterstützen ihre erwachsenen Kinder zu höheren Anteilen „oft“ oder „sehr oft“ als Stiefeltern. Während 12,6 % der Befragten angeben, von ihrer eigenen Mutter „sehr oft“ unterstützt worden zu sein, sind es bei den Stiefmüttern nur 1,2 Prozent. Bei den Großvätern ist der Unterschied nicht ganz so deutlich: 9,0 % der Befragten geben an, dass ihre leiblichen Väter „sehr oft“ geholfen haben, Hilfe von den Stiefvätern haben 2,7 % erhalten. Auch die Kategorie „nie“ unterscheidet sich stark. Nur 26,1 % bzw. 35,7 % geben an, dass ihre Mütter bzw. Väter nie geholfen haben. Bezogen auf die Stiefmütter und Stiefväter äußern dies jedoch 66,9 % bzw. 53,7 %.
Interessant sind hier auch die Unterschiede hinsichtlich des Geschlechts der Großeltern: Unter den leiblichen bzw. Adoptiveltern leisten die Mütter häufiger Enkelkinderbetreuung als die Väter. Die Differenz in der Kategorie „sehr oft“ beträgt bei Eltern 3,6 Prozentpunkte, in der Kategorie „nie“ sind es 9,6 Prozentpunkte. Bei den Stiefeltern zeigt sich die umgekehrte Struktur nach dem Geschlecht: Stiefväter fallen hinsichtlich der Unterstützung bei der Kinderbetreuung seltener in die Kategorie „nie“ als Stiefmütter (53,7 % gegenüber 66,9 %). Gleichzeitig geben fast 15 % der Personen, die einen Stiefvater haben, an, dass dieser oft oder sehr oft bei der Kinderbetreuung hilft.
Dagegen erfahren nicht einmal 8 % der Befragten der mittleren Generation, die eine Stiefmutter haben, von dieser Unterstützung bei der Kinderbetreuung. Ein Grund hierfür könnte sein, dass die Stiefväter i.d.R. mit den leiblichen Müttern der mittleren Generation zusammenleben, welche bekanntlich die intensivste Enkelkinderbetreuung leisten. Daher kümmern sich die Stiefopas vermutlich gemeinsam mit den leiblichen Großmüttern um deren Enkelkinder.
Wer hilft wann? Quelle: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg
Wer hilft wann? Quelle: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg

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