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Die Suche nach dem Paradies, Shambhala und Shangri-La

vignette2012xHello All, die Suche nach dem verlorenen Paradies gestaltet sich schwierig. Noch immer, trotz GPS, Google und TripAdvisor- Beurteilungen. Immerhin ist biblisch verbrieft und stimmt optimistisch: der Garten Eden ist oder war irdisch; bis zu jenem vegetarischen Zwischenfall mit Schlange und Fräulein Eva. Wenn es die Voraussetzungen erlauben, hat man im Ruhestand wieder Muse, um gezielter nach dem Paradies zu fahnden. Der Natur gegebene Zeitdruck erhöht die Motivation. Wie bei Josh aus Melbourne, der nach seiner Pensionierung alle Ersparnisse in einen Trimaran investiert hatte. Auf diesem hat er zwei Jahre lang die Inseln zwischen den Philippinen und Indonesien absegelt, in Sachen Paradiessuche. Wären ihm nicht ein paar Ungeschicklichkeiten, Banditen, Geldnöte und Heimwehattacken dazwischen geraten- wer weiß? Peet, offensichtlich Stammkunde im Lokal, zitierte vielbelesen James Hiltons „Lost Horizon“ (der verlorene Horizont). Demnach existiert ein Paradies auf Erden, heißt in Echt Shambhala. Ist jedoch nur für gläubige Buddhisten und schon gar nicht per Segelboot erreichbar, siehe Himalaya. Noch ein Bier, bitte. Pjotr genügen auf seine alten Tage Steuerparadiese. Doch die würden jetzt alle absaufen; nur auf die Chinesen in Macau sei noch Verlass. Überhaupt, die Chinesen, die haben’s drauf: Die haben James Hilton clever umgedeutet und den unschuldigen Ort Zhongdian in Yunnan, Westchina zum echten Shangri La ausgerufen. Was dem lokalen Tourismus fast paradiesische Einnahmen bringt, wo es bisher außer frischer Luft, Sonne und Gegend wenig anderes gab. Die Luft sei so gut, da wirst Du gut Hundert.
Die junge Bedienung musterte unsere Altherrenrunde spöttisch. So weit seid ihr gereist und ihr habt nichts Paradiesisches gefunden? Hört Euch das mal an. Sie tippte auf ihr Smartphone. Spielte uns „Paradise On Earth“ von Cris Cab vor. „I prefer a place where you and I are free and the whole world sings in unity…“(ich will an einen Ort, an dem Du und ich frei sind und die ganze Welt in Einheit singt)“. Wenn ihr wollt, könnt ihr das gleich hier erleben. Ihr müsst nur eine Runde für alle ausgeben. Pjotr warf Geld auf ihr Tablett. Ziemlich viel . Billiger als ein Segelboot oder Tibet- Reise. Die Bedienung rief „ Freibier“. Ein paar Gäste klatschten und johlten. Gesang in Einheit wars keier und schon gar nicht das Paradies. Der Refrain saß fest. Lass‘ uns das mal weiterspinnen. Und wenn das Paradies gar kein Ort ist, sondern ein Gefühl, ein schöner Moment, die Einstellung zu allem? Seht Ihr, auf solche Gedanken kommt man erst im Alter. Hat doch was, die Altherrenrunde. Noch ein Bier bitte.
Ihr Global Oldie

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