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Erinnerungen an die Schulzeit gesucht

Für ein neues Forschungsprojekt suchen Wissenschaftler der Universität Würzburg Zeitzeugen, die zwischen 1930 und 1950 die Schule besucht haben. In einem Interview sollen sie von ihren Erinnerungen und Erlebnissen aus der Schulzeit berichten.

Sah es bei Ihnen so aus wie in Heinz Rühmanns "Der Pauker": Dann sind Sie ein Fall für die Uni Würzburg! Foto: Gloria
Sah es bei Ihnen so aus wie in Heinz Rühmanns “Der Pauker”? Dann sind Sie ein Fall für die Uni Würzburg! Foto: Gloria
Für ein neues Forschungsprojekt suchen Wissenschaftler der Universität Würzburg Zeitzeugen, die zwischen 1930 und 1950 die Schule besucht haben. In einem Interview sollen sie von ihren Erinnerungen und Erlebnissen aus der Schulzeit berichten.
„Klassenzimmer, Kreidetafel, Klausuren“. Viele Ereignisse aus der Schulzeit bleiben noch lange nach dem letzten Schultag lebhaft in Erinnerung. Der Schulbesuch prägt die Biografie, mal als „Ernst des Lebens“, dessen Regeln man nur widerwillig einhielt, mal als Lernort, den man gern besuchte und der einem den Kontakt zu Gleichaltrigen ermöglichte. Ein Forschungsteam der Universität Würzburg sammelt nun im Rahmen des Projekts „BayBiGo – Bayerisches Bilder-Gedächtnis online“ Erinnerungen heutiger Seniorinnen und Senioren an ihre Schulzeit.
Das Forschungsprojekt
„Unser Ziel ist es zunächst, im persönlichen Gespräch die Erinnerungen von Personen festzuhalten, die zwischen 1930 und 1950 die Schule besucht haben“, sagt Dr. Ina Katharina Uphoff, Leiterin der Forschungsstelle Historische Bildmedien am Lehrstuhl für Systematische Bildungswissenschaft der Universität Würzburg. Die Schulerinnerungen sollen den Forschern dann helfen, die Wahrnehmung von Unterricht und den Einsatz von Lehr- und Lernmaterialien zu untersuchen.
„Heute gehören Beamer, Computer und elektronische Wandtafeln zum Schulalltag“, so Uphoff. „Doch bis vor wenigen Jahren prägten ganz andere Hilfsmittel den Unterricht“. Schiefertafel und Griffel wirken heute ähnlich aus der Zeit gefallen wie Schulwandbilder, mit deren Hilfe bis mindestens in die 1990er-Jahre hinein gelehrt und gelernt wurde. Die Forschungsstelle „Historische Bildmedien“ der Universität Würzburg besitzt rund 20.000 dieser Schulwandbilder, die vor allem naturwissenschaftliche Fakten, historische Ereignisse und geografische Besonderheiten zeigen.
Vielfältige Erinnerungen
Die Forscherinnen des Projekts BayBiGo sind überzeugt, dass viele Schulerinnerungen mit diesen Bildern in Zusammenhang stehen. „Die Erinnerung an Schule ist sehr vielfältig. Geräusche, Gerüche und vor allem Bilder prägen unsere Vorstellungen von unserem Schulbesuch. Wir untersuchen den Stellenwert, den vor allem Lehrmaterialien wie Schulwandbilder für die Schulzeit hatten“, so die Forscherin Eva Zimmer.
Das Projekt sucht deshalb Zeitzeugen, die zwischen 1930 und 1950 die Schule besucht haben und in einem Interview von ihren Erinnerungen und Erlebnissen aus der Schulzeit berichten möchten. „Solche Aussagen sind für unsere Forschungen zur Erinnerungskultur von hohem Wert“, erläutert Zimmer, „da wir durch sie nachvollziehen können, wie sich Unterricht wandelt, wie Lerninhalte von einzelnen Schülerinnen und Schülern wahrgenommen und tradiert werden und so Bestandteil des kollektiven Gedächtnisses werden.“ Die Interviews werden neben der Forschungsarbeit auch für Online-Präsentationen und für (museale) Arbeit im Unterricht eingesetzt.

Weitere Informationen:
Forschungsstelle Historische Bildmedien
Oswald-Külpe-Weg 86
97074 Würzburg
Tel.: (0931) 31-89844 (Montag-Donnerstag, 10-12 Uhr)
www.schulerinnerungen.de

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