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Neues zum Betreuungsgeld

vignette_mielenzSie erinnern sich, die Einführung eines Betreuungsgeldes für Kinder unter 3 Jahren, die von den Eltern zu Hause betreut werden und daher keinen Krippenplatz und keine Tagesmutter in Anspruch nehmen, war zwischen den politischen Parteien heftig umstritten. Seit dem 1.8.2013 gibt es nun trotz allen Widerstandes dieses Betreuungsgeld von 100 €, ab 1.8.2014 sogar 150 € für Kinder ab dem ersten bis zur Vollendung des dritten Lebensjahres. Wird das Kind privat betreut, gibt es das Betreuungsgeld auch. Das können ein (bezahltes) Kinder- oder ein Aupairmädchen sein oder aber auch die (unbezahlten) Großeltern.
Zum derzeitigen Stand werden mit dem Betreuungsgeld rd. 145.000 Kinder zu Hause betreut, davon etwa 92 % in den westlichen Bundesländern, an der Spitze in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Antragstellerinnen sind hauptsächlich Mütter (95 %). Mütter mit einem höheren Bildungsabschluss gehören kaum dazu. Die Lebenssituation der meisten Antragstelleinnen wird überwiegend gekennzeichnet durch Teilzeitarbeit, ein geringes Einkommen, einen geringen Bildungsstand, ohne berufliche Qualifikation, oft alleinerziehend und oft auch aus Familien mit Migrationshintergrund. Diese Frauen haben nicht einmal eine echte Wahlfreiheit zwischen Beruf und Familie.
Nicht nur, dass diese Frauen die eigene berufliche Entwicklung aufgeben und dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen, sondern auch den Kindern wird mit der ausschließlichen Betreuung zu Hause einiges an frühkindlicher Entfaltung vorenthalten. Die Vermutung liegt nahe, dass gerade sie in einer Tageseinrichtung für Kinder (Kinderkrippe) besonders intensiver (Bildungs-)Förderung bedürfen.
Damit ist eingetreten, was viele Kritiker befürchtet haben. Gerade Kinder aus eher bildungsfernen Familien bleiben des Betreuungsgeldes wegen zu Hause. Damit sind diese Kinder sicher nicht gefährdet, aber manche Chancen auf frühzeitige Förderung sind einfach vertan. Diese wahrscheinliche Wirkung des Betreuungsgeldes kannten alle, die darüber entschieden haben …. trotzdem, wider besseren Wissens, ist das Betreuungsgeld eingeführt worden.

Eine Antwort

  1. ein klassisches Beispiel für eine ideologische Politik. Alle – vernünftigen – Vorbehalte, die nicht gehört wurden, sind jetzt durch ein aktuelle Studie des Deutschen Jugendinstitutes bestätigt worden. Schade für die Kinder, für die die Förderung in einer Tageseinrichtung wahrscheinlich sehr wichtig gewesen wäre, schade auch um das rausgeschmissene Geld, das an anderen Stellen viel besser eingesetzt wäre

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