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Schlaganfall besser therapieren

In Deutschland erleiden jedes Jahr rund 220.000 Menschen einen Schlaganfall. Wenn sie ihn überleben, müssen sie mit dem Risiko leben, erneut vom „Schlag“ getroffen zu werden. Einer der Hauptverursacher dieser Erkrankung ist eine besondere Art der Herzrhythmusstörung, das sogenannte Vorhofflimmern. Das hat jetzt eine große Studie in den USA und Europa unter der Leitung von Prof. Dr. Hans-Christoph Diener ergeben, Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen der Universität Duisburg-Essen.

Mehr wissen, besser behandeln - das ist besonders bei Herzkreislauferkrankungen wichtig, die sehr viele treffen. Foto: epd
Mehr wissen, besser behandeln – das ist besonders bei Herzkreislauferkrankungen wichtig, da sie sehr viele treffen. Foto: epd

In Deutschland erleiden jedes Jahr rund 220.000 Menschen einen Schlaganfall. Wenn sie ihn überleben, müssen sie mit dem Risiko leben, erneut vom „Schlag“ getroffen zu werden. Einer der Hauptverursacher dieser Erkrankung ist eine besondere Art der Herzrhythmusstörung, das sogenannte Vorhofflimmern. Das hat jetzt eine große Studie in den USA und Europa unter der Leitung von Prof. Dr. Hans-Christoph Diener ergeben, Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen der Universität Duisburg-Essen.
Bei rund einem Fünftel aller Patienten gelingt es bislang nicht, die Ursache ihres Schlaganfalls zu identifizieren. Bekannt ist allerdings, dass Patienten mit Vorhofflimmern ein fünffach erhöhtes Risiko haben, einen Schlaganfall zu erleiden. Seit einiger Zeit wird vermutet, dass weitaus mehr Schlaganfall-Patienten unter einem vorübergehenden Vorhofflimmern leiden. Das Problem: Viele Patienten verspüren keine offensichtlichen Symptome wie Herzstolpern oder Druckgefühl auf der Brust, das Vorhofflimmern bleibt deshalb unentdeckt.
Die CRYSTAL AF-Studie, die in den USA und Europa durchgeführt wurde, ging diesen Vermutungen auf den Grund. Mit Hilfe neuartiger implantierter Sensoren wurden 221 Patienten mit Schlaganfall ungeklärter Ursache über einen Zeitraum von vier Jahren untersucht. Die Sensoren wurden minimalinvasiv unter die Haut implantiert und protokollierten so auch kurzes und unbemerktes Vorhofflimmern. Bereits im ersten Jahr der Untersuchung trat bei zehn Prozent der Patienten vorübergehendes Vorhofflimmern auf. Nach vier Jahren ließ es sich bei 40 Prozent der untersuchten Patienten nachweisen.
Prof. Dr. Hans-Christoph Diener: „Die Entdeckung dieser großen Bedeutung des Vorhofflimmerns für Schlaganfall-Patienten hat unmittelbare Konsequenzen für die Schlaganfall-Vorbeugung.“ Denn bei betroffenen Patienten ist die medikamentöse Hemmung der Blutgerinnung, die sogenannte Antikoagulation, viel besser wirksam als eine Vorbeugung mit sogenannten Thrombozyten-Funktionshemmern, die die Verklumpung der Blutplättchen unterdrücken. Daher haben die Erkenntnisse dieser Studie weitreichende Auswirkungen für die gesamte Schlaganfallprävention.

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