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Qualität der Erziehung in der Kinderkrippe

vignette_mielenzSeit jeher wird über die Qualität der Erziehung in Kindertagesstätten (Kinderkrippe, Kindergarten, Hort) gestritten und Verbesserungen eingefordert. Dabei geht es vor allem um die Rahmenbedingungen: Ausbildung der Erzieherinnen (und Erzieher), um die Anzahl der Kinder in einer Gruppe, um die Größe und die Ausstattung der Räume, um Spielflächen im Freien und vieles anderes mehr.
Im Juli dieses Jahres hat die Bertelsmann-Stiftung eine Studie vorgelegt, in der die Personalausstattung Kindertagesstätten untersucht wird. Für eine bestmögliche Erziehung der Kinder fehlen nach dieser Studie allein in Bayern insgesamt 11.000 Erzieherinnen. In Kinderkrippen soll eine Erzieherin höchstens 3 statt der zurzeit 3,9 Kinder betreuen, wenn es kindgerecht und pädagogisch sinnvoll zugehen soll.
Im westdeutschen Durchschnitt werden in der Kinderkrippe 3,8 Kinder betreut in Ostdeutschland 6,3, im Kindergarten betreut eine Erzieherin 9,1 Kinder im Durchschnitt, angemessen seien aber nur 7,5 Kinder pro Fachkraft. Überhaupt sind die Personalschlüssel von Bundesland zu Bundesland ganz und gar unterschiedlich, genauso wie zwischen den verschiedenen Trägern (öffentliche, gemeinnützige und private). Um die Forderungen der Bertelsmann- Stiftung zu erfüllen, wären insgesamt 120.000 Erzieherinnen (für Kinderkrippen und Kindergärten) erforderlich in einem finanziellen Volumen von etwa 5 Milliarden €.
Es ist richtig und wichtig, über die Qualität der Erziehung in Kindertageseinrichtungen zu streiten und das Bestmögliche an Erziehung und Bildung für Kinder möglich zu machen, ganz besonders, wenn es um unter 3-jährige geht. Zuletzt wurde darüber beim Ausbauprogramm diskutiert, nicht nur die Zahl der zur Verfügung stehenden Plätze im Auge zu behalten, sondern auch die Qualität der Rahmenbedingungen in Kinderkrippen..
Es ist bei den festgestellten Erfordernissen aber doch höchst zweifelhaft, ob sich die Vorstellungen der Bertelsmann-Stiftung je realisieren lassen.
Ein wichtiger Aspekt ist allerdings völlig vergessen worden, nämlich die Kosten für die Eltern. Schon jetzt müssen Eltern sehr viel Geld für einen Krippenplatz bezahlen (natürlich wieder alles unterschiedlich, aber 450 € im Monat sind keine Seltenheit), bei noch weiteren Kostensteigerungen sicher noch viel mehr. Kinderkrippen sollten nicht nur optimal ausgestattet, sondern auch für die Eltern bezahlbar sein!

4 Antworten

  1. vielleicht eine zu naive Frage: koennten nicht Freiwillige i.s.v. BufDis in den Krippen und Kindergaerten mitwirken, z.B. beim Spielen, Basteln, Vorlesen und die ausgebildeten Kraefte entlasten? Ich lese von Leihomas/Opas auf privater Basis: sollte das nicht auch institutionell gehen, zum Gewinn aller?

  2. Soviel ich unterrichtet bin, müssen Eltern, die nicht viel Geld haben, fast nichts für den Kindergarten bezahlen. Es geht immer nach dem Verdienst der Eltern. Das ist die Grundlage.
    Die Qualität der Kindergärten in Deutschland ist in den Augen meiner Schwiegertochter (sie ist Japanerin und vergleicht das natürlich) sehr schlecht.

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