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Rollator und Migranten

vignette_nosseck_bockNeulich habe ich in Berlin das erste Mal bewusst einen älteren Mann mit Migrationshintergrund gesehen, der einen Rollator vor sich her schob. Das fand ich so ungewöhnlich, dass ich einen Augenblick hinter ihm hergesehen habe und mich gefragt habe, ob er wohl in seinem griechischen oder türkischen Dorf auch mit der Gehhilfe unterwegs wäre. Ich denke, ja, aber mit einer ganz traditionellen, nämlich einem Stock. Daher empfinde ich den alten Mann aus dem Süden mit seinem Rollator als Trendsetter. In Deutschland ist der Rollator inzwischen eine Art Staussymbol. Er steht für den Anspruch, auch mit zunehmendem Alter noch auf eigenen Beinen zu stehen und das auf eine komfortable und chice Weise.
Männer sind allerdings eher selten mit Rollator zu sehen, meine ich. Es sind mehr die schiebegewohnten Frauen, die sich manchmal in kleinen Gruppen treffen und gemeinsam mit ihren Rollatoren in den nächsten Park oder ins nächste Kaffee schieben.
Wenn sich das Hilfsmittel nun auch in jenen Teilen der Bevölkerung ausbreitet, in denen man bisher davon ausgegangen ist, dass die Alten sehr lange fit bleiben, würde ein Politiker sagen: Der Rollator ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Und das ist gut so. Finde ich übrigens auch.

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