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Ältere Arbeitnehmer sollten sich auf jeden Fall Weiterbilden. Foto: epd
Ältere Arbeitnehmer sollten sich auf jeden Fall Weiterbilden. Foto: epd

Der Report “Altersgerechte Arbeitswelt”, den das Bundesarbeitsministerium (BMAS) vor Kurzem vorgelegt hat. Die Daten des BMAS basieren auf dem Berichtssystem Weiterbildung (BSW) und dem BSW-Nachfolgereport, dem Adult Education Survey. Wir veröffentlichen an dieser Stelle ausgewählte Ergebnisse.
–       Weiterbildungsbeteiligung Älterer hat sich den vergangenen 35 Jahren vervierfacht.
–       9% der Betriebe ziehen Ältere ausdrücklich in Weiterbildungsmaßnahmen mit ein.
–       1% aller Klein- und Mittelbetriebe bietet Weiterbildung spezielle für ältere Arbeitnehmer an.
–       10% der Großbetriebe bieten Weiterbildung für Älter an.
–       Ältere sind auch heute noch, vor allem bei der betrieblichen Weiterbildung seltener vertreten als Jüngere: 2012 nahmen etwa 47% der Altersgruppe der 35- bis 49-Jährigen an Fortbildungen teil,  bei den 50- bis 64-Jährigen waren es etwa 42%
 
Fazit des Report “Altersgerechte Arbeitswelt”,:
„Die Gestaltung von Weiterbildung ist in  erster Linie Aufgabe der Betriebe. Mehr  denn je stehen sie angesichts alternder  Belegschaften vor der Aufgabe, lebenslanges Lernen zu fördern und dem Veralten von Qualifikationen insbesondere der älteren Beschäftigten entgegen  zu wirken. So steigt im Trend auch  der Anteil der Betriebe, die sich in der  Weiterbildung – insbesondere der älteren  Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter  – engagieren. Auch nimmt die Weiterbildungsbeteiligung der Älteren zu. Doch  die Beteiligung im mittleren Erwerbsalter  liegt noch immer deutlich über derjenigen im höheren Erwerbsalter. Sie  unterscheidet sich allerdings erheblich  zwischen Betriebsgrößen, Branchen und  Beschäftigtengruppen.  Trotz steigenden Engagements betreiben KMU (kleine und mittlere Unternehmen)  die Qualifizierung ihrer Beschäftigten  seltener als Großunternehmen und in  der Regel auch noch nicht systematisch  genug. Der Anstoß, dass sie sich in der  Weiterbildung engagieren, kommt oft erst von außen, etwa durch Expansion,  Restrukturierungen oder die Einführung  neuer Technologien. KMU müssen für das  Thema besser sensibilisiert werden, sodass sie die Chancen der stetigen und  systematischen Weiterbildung insbesondere der älteren Beschäftigten künftig  besser nutzen als bisher. Dies ist eine  gemeinsame Aufgabe für Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften, Kammern und  Personalentwicklungsorganisationen.  Weiterbildung ist dann besonders  erfolgreich, wenn sie im Miteinander  von Geschäftsleitung und Betriebsrat  durchgeführt wird. Dies stärkt das  betriebliche Vertrauensverhältnis und  trägt zur Entwicklung einer Weiterbildungskultur bei. Gesetzliche, tarifliche  und betriebliche Regelungen erleichtern  eine erfolgreiche Umsetzung. Gerade  kleine und mittlere Unternehmen sind  dazu aufgefordert, eine Kultur der  Weiterbildung zu verwirklichen, in deren  Rahmen Geschäftsführung und Arbeitnehmervertretungen vertrauensvoll  zusammenarbeiten, eine sorgfältige Bedarfsplanung vornehmen und passgenaue  Maßnahmen für alle Mitarbeiterinnen  und Mitarbeiter entwickeln, ausdrücklich  auch für die Älteren im Betrieb.     
 Dabei ist externe Unterstützung vielfach  nötig und hilfreich, insbesondere in KMU. Es gibt viele erfolgreiche Praxisbeispiele:   eine gute Bedarfsplanung, ein breites   Spektrum von Lernmethoden oder eine   Tandem-Bildung zwischen Jüngeren und   Älteren. Die Kombination dieser Instrumente und die Kontinuität der Maßnahmen und der Zusammenarbeit sind von   zentraler Bedeutung für den Erfolg von   Weiterbildungsanstrengungen im Betrieb.  Für Ältere ist das zentrale Ziel der Weiterbildung, im Betrieb oder im  Arbeitsprozess weiterhin produktiv mitarbeiten zu können; für Jüngere sind   daneben der berufliche Aufstieg und   höhere Einkommen zentrale Motive. Auch das Lernverhalten unterscheidet  sich. Ältere bevorzugen eher Formen und   Inhalte des Lernen, die auf ihrem Wissen und ihrer Erfahrung aufbauen. Die   Bildungsberatung und entsprechende   Lernangebote sollten sich an der   Berufs- und Arbeitsbiographie und der   Lebens- und Lernsituation der Menschen   ausrichten. Nicht zuletzt gilt: Jede Person   sollte ermutigt werden, Weiterbildung   nicht nur als Notwendigkeit im Berufs  –  leben, sondern auch als Chance für die   persönliche Lebensgestaltung anzunehmen. Persönliches Engagement, Offenheit   für Neues und Lernbereitschaft sind   hierfür unabdingbar. Sie können durch   lebenslanges Lernen gefördert und wach   gehalten werden.  Die betriebliche Weiterbildung ist nicht   zuletzt auch eines der wichtigsten Instrumente zur Sicherung der Fachkräftebasis. Das Wissen und die Fähigkeiten der   Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können   auf die Bedürfnisse des Unternehmens   ausgerichtet und die Beschäftigten an   den Betrieb gebunden werden. Denn   Weiterbildung wird von Beschäftigten   oftmals als attraktiv und wertschätzend   empfunden. Angesichts drohender Fachkräfteengpässe bemühen sich immer   mehr Unternehmen, auch die älteren   Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch   Weiterbildung auf aktuellem Wissens  –  stand und im Betrieb zu halten. Diesen Trend gilt es zu verstetigen und so zu   einem erfolgreichen Beitrag für die Fachkräftesicherung in Deutschland auszubauen.“

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