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Unbekannt: Wer geht eigentlich wirklich wann in Rente?

Wer geht früher in Rente, wer später? Wer arbeitet weiter, wenn er schon in Rente ist, und warum? Solche Fragen rund um die Beschäftigung älterer Menschen stehen im Mittelpunkt eines neuen Forschungsprojekts an der Universität Würzburg. Bislang gibt es zu diesem Thema viel Widersprüchliches.

Wer geht tatsächlich wann in Rente? Das muss erst noch geklärt werden... Foto: epd
Wer geht tatsächlich wann in Rente? Das muss erst noch geklärt werden. Foto: epd

Wer geht früher in Rente, wer später? Wer arbeitet weiter, wenn er schon in Rente ist, und warum? Solche Fragen rund um die Beschäftigung älterer Menschen stehen im Mittelpunkt eines neuen Forschungsprojekts an der Universität Würzburg. Bislang gibt es zu diesem Thema viel Widersprüchliches.
Eine 78-jährige Frau, deren Rente bei weitem nicht reicht und die darum halbtags in einer Bäckerei arbeitet. Ein 55-jähriger Ingenieur, der keine Stelle mehr findet, obwohl die Arbeitgeber einhellig den Fachkräftemangel in technischen Berufen beklagen. Ein 66-jähriger Mann, der sich gleich nach seiner Verrentung einen Job sucht, weil er unbedingt noch weiter arbeiten will.
Solche Einzelfälle werden bisweilen in den Medien vorgestellt. Viele Menschen kennen auch persönlich jemanden, der wegen seines Alters keinen Job mehr findet oder der als Rentner noch arbeiten muss. Und dann die Erhöhung des Rentenalters auf 67: „So lange hält doch nicht jeder durch! Welche Firma will so alte Beschäftigte überhaupt noch haben? Das kommt ja einer Rentenkürzung gleich, wenn die Leute dann eben doch früher in Ruhestand gehen und Abzüge bei der Rente hinnehmen müssen – also noch mehr Altersarmut.“ Das sind Gedanken, die viele Menschen in Deutschland bewegen.
Viele Bauchmeinungen, keine Fakten
Was aber ist wirklich Sache, wenn es ums Arbeiten im Alter geht? „Dazu gibt es zwar sehr viele ‚Bauchmeinungen‘, aber keine wissenschaftlich fundierten Zahlen und Fakten“, sagt Professor Thomas Zwick, Inhaber des Lehrstuhls für Personal und Organisation an der Universität Würzburg. Durch sein neues Forschungsprojekt, gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), soll sich das ändern.
In dem Projekt will der Wissenschaftler unter anderem diese Fragen beantworten: Wie sehen die Muster beim Übergang vom Berufsleben in den Ruhestand aus? In welchem Alter passiert das? Gibt es Zeiten der Beschäftigung nach dem Eintritt in den Ruhestand? Warum hören manche Arbeitnehmer früher auf, warum arbeiten andere noch als Rentner?
Datenbasis von Nürnberger Institut
Als Basis für seine Arbeit nutzt Zwick die reichhaltigen Datensätze des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (Nürnberg), einer Einrichtung der Bundesagentur für Arbeit. Dort sind alle sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse in Deutschland bis zurück ins Jahr 1975 erfasst, damit lässt sich die gesamte Beschäftigungshistorie von mehr als einer Million Menschen bis zum Alter von 75 Jahren nachvollziehen.

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