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Allianz gegen Demenz geschlossen

Zwei Jahre lang haben 24 Partnern aus Bund, Ländern und Kommunen, Forschung und Medizin, Kassen und Anbietern von Pflegeleistungen, Verbänden der Wohlfahrtspflege und Selbsthilfedaran gearbeitet. Dann war es soweit, sozusagen unterschriftsreif. Am 15.9.2014 wurde die Allianz "Gemeinsam für Menschen mit Demenz" von allen Beteiligten unterzeichnet.

Klangmassage für Demenzpatienten. Foto: epd
Klangmassage für Demenzpatienten. Foto: epd

Rund 1,5 Millionen Menschen sind heute in Deutschland an Demenz erkrankt. Jährlich erkranken 300.000 Menschen neu, wodurch die Gesamtzahl an Menschen mit Demenz jährlich um ca. 40.000 zunimmt (Differenz Neuerkrankungen zu Sterbefällen). So leben in Familien, Nachbarschaft und Quartier künftig immer mehr Menschen mit Demenz. Die Krankheit wird oftmals tabuisiert: Erkrankte und Angehörige fühlen sich isoliert, erforderliche Hilfe und Unterstützung unterbleiben. Daher hat die Bundesregierung die “Allianz für Menschen mit Demenz” als eines der Handlungsfelder der Demografiestrategie ins Leben gerufen.
Die Allianz “Gemeinsam für Menschen mit Demenz” beinhaltet die Forderung auf schnelle und unbürokratische Umsetzung von Maßnahmen mit dem Ziel, die Situation von Menschen mit Demenz und ihrer Familien entscheidend zu verbessern und legt den Grundstein für eine nationale Demenzstrategie.
Wir dokumentieren hier die Einführung des Textes:
Die Allianz für Menschen mit Demenz ist eine Initiative der Bundesregierung und als eine Arbeitsgruppe Bestandteil der Demografiestrategie. Bei der konstituierenden Sitzung am 19. September 2012 anlässlich des Welt-Alzheimer-Tages haben die Gestaltungspartner eine gemeinsame Erklärung verabschiedet, auf deren Grundlage diese Agenda mit konkreten Vereinbarungen und Maßnahmen erarbeitet worden ist. Die Demografiestrategie der Bundesregierung hat das Ziel, jedem Einzelnen entsprechend seiner Lebenssituation und seines Alters Chancen zu eröffnen, seine Potenziale und Fähigkeiten zu ent wickeln und seine Vorstellungen vom Leben zu verwirklichen. Ein besonderer und übergreifen der Handlungsbedarf besteht im Hinblick auf die Lebenssituation von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen.
Daher hat die Bundesregierung die Allianz für Demenz als eines der Handlungsfelder der Demografiestrategie ins Leben gerufen. Im Mittelpunkt der Allianz stehen die Fragen des Alterns in Würde und einer qualitativ hochwertigen Versorgung und Pflege. In einer Gesellschaft des langen Lebens wird die Zahl der demenziell erkrankten Menschen zunehmen. In Familie, Nachbarschaft und Quartier leben immer mehr Menschen mit Demenz. Auch die Medien setzen sich mit dem Thema zunehmend auseinander. Gleichwohl ist eine demenzielle Erkrankung schambesetzt und wird oftmals tabuisiert. Erkrankte und Angehörige fühlen sich isoliert und erforderliche Hilfe und Unterstützung unterbleiben. Deshalb besteht Handlungsbedarf, zumal eine Heilung nicht in Sicht ist.
Es geht darum, die Lebensqualität der Erkrankten und Angehörigen zu verbessern und ihnen eine Perspektive zu erhalten. Das ist die Zielsetzung der Allianz für Menschen mit Demenz. Sie führt die öffentlichen Stellen und die Organisationen der Zivilgesellschaft einschließlich der Selbsthilfe zusammen, die sich auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene für Menschen mit Demenz engagieren, und bündelt die Kräfte aller Verantwortlichen. Den in der Allianz mitwirkenden Gestaltungspartnern geht es darum, einen Beitrag zur Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen zu leisten.
Sie respektieren den Wunsch der allermeisten Menschen, trotz demenzieller Erkrankung in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben. Die Agenda ist geprägt vom Leitbild der Inklusion. Selbstbestimmung und Teilhabe von Menschen mit Demenz stehen im Vordergrund der Überlegungen. Daher ist die Deutsche Alzheimer Gesellschaft als Interessenvertretung der Menschen mit Demenz und deren Angehörigen ein wichtiger Gestaltungspartner der Allianz. Darüber hinaus haben Menschen mit Demenz, die in Selbsthilfegruppen organisiert sind, ihre Vorstellungen und Erwartungen an die Allianz formuliert. Damit auch sie weiterhin eingebunden sind, werden die Ergebnisse in Leichter Sprache verfügbar gemacht. 5 Einführung Inklusion setzt ein neues Verständnis vom Zusammenleben der Menschen mit und ohne Behinderung voraus. Den dafür erforderlichen gesellschaftlichen Diskurs wollen die Gestaltungspartner voranbringen.
Dazu bedarf es realistischer Bilder von Menschen mit Demenz, in denen auch deren vorhandene Potenziale deutlich werden. Diese Sichtweise erfordert ein an Teilhabe orientiertes Leitbild von Begleitung, Versorgung und Pflege. Hierzu wollen die Gestaltungspartner mit dieser Agenda beitragen. Damit wird auch ein erster Schritt zu einer nationalen Demenzstrategie getan. Die Umsetzung der Agenda erfolgt in unterschiedlicher Trägerschaft und Verantwortung in den folgenden Jahren und wird von der Geschäftsstelle der Allianz im Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben unterstützt. Anfang 2016 wird die Allianz einen ersten Fortschrittsbericht vorlegen.”…
 
 

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