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Kinder, wie die Zeit verfliegt

Wer hat diesen Satz von seinen Großeltern nicht schon gehört? Die meisten Menschen. Das liegt möglicherweise daran, dass im Alter die Zeit schneller vergeht. Grundsätzlich ist dies zwar nicht möglich, aber Prof. Frieder R. Lang von der Uni Erlangen erklärt in einem Vortrag am 29.10.14 im Rahmen der Ausstellung „Wer hat an der Uhr gedreht?“, warum Ältere es so empfinden.

In der Rückschau auf das eigene Leben ist die Vergangenheit oft langsamer vergangen. Foto: epd
In der Rückschau auf das eigene Leben ist die Vergangenheit oft langsamer vergangen. Foto: epd

Die Ausstellung „Wer hat an der Uhr gedreht? Über die Wahrnehmung und den Umgang mit der Zeit“ des KOMM-Bildungsbereich im Kunsthaus im Nürnberger KunstKulturQuartier beschäftigt sich anhand von Texten, Objekten, Filmen und Rauminstallationen spielerisch und kritisch mit dem Thema Zeit. Ein Schwerpunkt der Ausstellung beschäftigt sich mit dem Umgang mit der Zeit heutzutage: Viele Menschen empfinden die Zeit in ihrem Leben davon rasen, Geschwindigkeit und Effektivität bestimmen ihr Leben so sehr, dass sie daran sogar erkranken (Burn out).
Deshalb lag es nahe einen Experten einzuladen, der zum subjektiven Zeitempfinden forscht. Prof. Frieder R. Lang vom Institut für Psychogerontologie der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Altern und Zeiterleben. Er geht davon aus, dass das Altern meist mit einer veränderten subjektiven Zeitlichkeit und mit veränderten Sichtweisen auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einhergeht. Je älter man wird, umso schneller scheint die Zeit zu vergehen. Frieder R. Lang geht dieser Frage in seinem Vortrag nach und fragt, ob es eine objektive Beschleunigung des Zeiterlebens gibt. Gefragt und beantwortet wird außerdem, ob und was das schnellere Zeiterleben im Alter mit der sich verknappenden Lebenszeit zu tun hat. Die Anpassung in der Alltagsgestaltung u. a. an diese Tatsache trägt zu dem subjektiven Eindruck einer Beschleunigung der Zeit im Alter bei. Die Zeit verfliegt im Alter daher also unter anderen auch weil es einem dabei gut geht.
29. Oktober 2014, 19.30 Uhr, Kunsthaus, Königstr.93, Nürnberg (ehem. KOMM) „Wie die Zeit verfliegt … – Vergeht das Leben im Alter schneller?“ Vortrag von Prof. Frieder R. Lang, Uni Erlangen im Rahmen der Ausstellung „Wer hat an der Uhr gedreht?“
 Zur Person: Frieder R. Lang

  • Er war er u.a. an der Humboldt Universität Berlin, dem Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und an der Stanford University tätig.
  • Zurzeit ist er Universitäts-Professor für Psychologie und Gerontologie,
  • Darüber hinaus Direktor des Instituts für Psychogerontologie und Sprecher des Interdisziplinären Centrums für Alternsforschung (ICA) der Universität Erlangen-Nürnberg.

Seine Forschungsgebiete sind u.a. Gesundheit im Alter, Zukunftskognitionen im Lebenslauf und soziale Bedingungen des Alterns und langen Lebens.

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