Anzeige

Richtig modernes Leben mit Smartphones

vignette2012  Hello All, er wollte ein Pionier des Fortschritts sein und uns, seine Dienstleister, auf diesen Weg in die Moderne mitnehmen. Er war unser bester Kunde, mit Sitz in New York. Per Vertragsklausel verlangte er, dass seine Ansprechpartner in unserer Firma mit einem internetfähigen Mobiltelefon ausgestattet und „24/7“ für ihn erreichbar sein müssten; an allen Wochentagen rund um die Uhr, Feiertage einschließlich. Ich war entsetzt und schlug vor, diese Klausel neu zu verhandeln; notfalls auf diesen Kunden zu verzichten. Doch unser US-Büro sagte mit Stolz, so ginge eben modernes Projektmanagement in den USA; früher oder später würden die anderen solches ebenso verlangen. Es kam tatsächlich so ähnlich.
Im September 2014 veröffentlichte die Beratungsfirma McKinsey eine empirische Studie zu dem Alltag der Büroangestellten in New York (sic!). Dank Smartphones sind die Angestellten durchschnittlich 13,5 Stunden täglich „online“ und prüfen 78 Mal täglich ihre Posteingänge. 28% der Arbeitszeit verbringen sie mit E-Mails – zuzüglich zu den anderen Social Media. 50% prüfen schon vor dem Aufstehen vom Bett aus ihre Mail-Accounts und 38% werfen noch während des Abendessens einen Blick darauf.
Ebenfalls im Jahr 2014 erließ der Chef der kanadischen Werbeagentur Edelmann aus Toronto eine „7- 7“ Anweisung, die den dienstlichen Umgang mit Smartphones regelt. Nicht vor 7 Uhr in der Früh und nicht mehr nach 7 Uhr abends soll mit den Dingern  dienstlich mit den Kollegen kommuniziert werden.
Welches ist nun das genuin moderne der  beiden Konzepte? Solche Fragen und Beobachtungen lassen mir den Ruhestand wohlig anfühlen. Ich hege Mitgefühl mit all jenen, die diesen Galopp aus Mitteilungen und prompt erwarteten Antworten tagein, tagaus reiten. Nichts gegen neue Medien, im Gegenteil. Gerade für unsere Generation eine fantastische Möglichkeit, in Kontakt und auf der Höhe zu bleiben. Doch als Ruheständler kann ich den Takt und das Zeitfenster der Kommunikation mit Smartphone und Laptop selbst bestimmen. So gesehen hat das Alter einen ganz feinen Zug!
Ihr Global Oldie

2 Antworten

  1. mein lieber mathias, bekannte, welche nur noch privat per handy (kostenfrage) und email zu erreichen sind, werden aus meiner bekannten-liste gestrichen. denn wenn rentner diesen quatsch mitmachen, frage ich mich, wovor laufen diese weg??? wozu gibt es den lieben alten anrufbeantworter, so daß man mit dieser hilfe immer zu erreichen ist.

  2. Als zusätzliches Medium möchte ich Smartphones et. alia nicht mehr missen. Wunderbar, sich zeitversetzt Nachrichten der Freunde und Verwandtschaft aus der ganzen Welt zukommen zu lassen; sponate Bilder mit WhatsApp verschicken. “Was haltet ihr von dieser Jacke? – direkt aus dem Geschäft”. Bei der Orientierung in fremden Städten finde ich es sehr hilfreich, z.B. ein spontanes Foto meiner Bushaltestelle an den Freund zu schicken; er antwortet mit Bild vom Hauseingang. Jeden Sonntag sind wir mit unserem USA- Enkel und dessen Eltern via FaceTime verbunden und können sogar mit ihm spielen. Die Distanzen zu unseren Lieben sind dank dieser Vehikel deutlich geschrumpft. Und die Verirrungen in fremden Gefilden weniger bedrohlich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

weitere Beiträge

Die Rezepte unserer Omas

Skip to content