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Mit Sprüchen groß werden

vignette_mielenzAm 1.Juni 2015 titelte die Nürnberger Zeitung einen Artikel auf S. 32 “Sprüche, die nicht totzukriegen sind”. Dabei ging es um Sprüche, mit denen  auch wir Großeltern aufgewachsen sind, die wir bewusst oder unbewusst an unsere Kinder weitergegeben haben und die wiederum an ihre Kinder, an unsere Enkelkinder also. Es sind immer die gleichen Sprüche über Generationen hinweg. Und manchmal ertappen wir Großeltern uns dabei, dass wir sie immer noch gebrauchen, wenn wir mit unseren Enkelkinder reden.

Sie wissen nicht, welche Sprüche gemeint sind? Hier eine nur kleine Auswahl: der Apfel fällt nicht weit vom Stamm; Jungen weinen nicht; ein Indianer kennt keinen Schmerz; bis du heiratest, ist alles wieder gut; das erklär ich dir, wenn du größer bist; warte, bis der Papa nach Hause kommt; du weißt nicht, wie gut du es hast; und wie heißt das Zauberwort?; nicht für die Schule lernen wir; einen Löffel für Mami, einen für Papi; früher war alles besser; wer nicht hören will, muss fühlen; wer schön sein will, muss fühlen; was sollen denn die Nachbarn denken; wenn Paul aus dem Fenster springt, dann springst du hinterher?; ich zähle bis fünf …; Ordnung ist das halbe Leben; was du heute kannst besorgen, verschiebe nicht auf morgen; geteiltes Leid ist halbes Leid; aufessen, sonst scheint morgen nicht die Sonne….. und so weiter und so weiter.

Wie Sprichwörter halten die meisten dieser Spruchweisheiten einer Überprüfung kaum stand. Aber darum geht es ja auch nicht, ob diese Sprüche wahr oder ob sie logisch sind. Sie prägen sich in ihrer bildhaften Sprache ein und erziehen direkt oder indirekt Generationen: wir sollen also z.B. bitte sagen, wenn wir was möchten, unseren Teller leer essen, Jungen sollen nicht weinen, wir sollen uns nicht an anderen orientieren und das tun, was Eltern von uns verlangen.

Auch wenn manche der Sprüche voll daneben sind und  Eltern sich mit Grausen abwenden, ich bin überzeugt, den einen oder anderen Spruch verwenden auch sie.

Welche Sprüche aus Ihrer Kindheit haben sich denn bei Ihnen besonders eingeprägt?

4 Antworten

  1. “Schakal kam im August zur Welt.”
    Im September hat’s geregnet.
    “Mein Gott, dass so viel Regen fällt –
    ist mir noch nie begegnet!”

    So konterte meine Großmutter unqualifizierte Äusserungen von Grünschnäbeln – wie mich.

  2. Ich habe vor diesem Hintergrund unseren beiden Kindern schon früh geraten, sich ein kleines Vokabelheft zu kaufen und darin alle Sprüche zu notieren, die sie gegenüber den Kindern bewusst oder unbewusst abgelassen haben – gewissermaßen als Abschreckungsmassnahme für nachfolgende Generationen. Es hat nichts gebracht, sie sind meinem Vorschlsg nicht gefolgt, es geht also alles weiter wie bisher. Gut oder schlecht?

  3. jeder spruch beinhaltet ein körnchen wahrheit. z.b. bei wetter-kapriolen “was du heute kannst besorgen, daß verschiebe nicht auf morgen” ich habe eine ganze sprüche-sammlung und entdecke viele wahrheiten darin. alles geht oder ging kaputt aber “was du im kopf hast, kann dir keiner nehmen” lebensweisheit

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