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Alter schützt vor Saufen nicht

vignette Hello All, Alte trinken mehr als Jüngere. Wunderbar, sagt der uneingeweihte Hausarzt. Nicht Mineralwasser oder Früchtetee sind gemeint, was da die Huffington Post* zitiert. Sondern Alkohol; viel davon. Nicht auf einmal, wie manche Jugendliche beim Koma-Saufen bis zur Bewusstlosigkeit, sondern in moderat empfunden Mengen, aber regelmäßig und oft. Da kommt im Laufe des Jahres offenbar einiges zusammen. Wovon die letzten Löcher am Gürtel Zeugnis ablegen können. Und was weder der Leber, dem Fettstoffwechsel, den grauen Zellen – und, besonders bedauernswert – der Sexualität gut tut. Die zitierte britische Langzeitstudie über 34 Jahre zeigt, dass Leute, die im Alter dem Alkohol gern zusprechen, schon als Jugendliche öfters über den Durst getrunken hatten. Während des Arbeitslebens nahm der Alkoholkonsum wieder ab, um im Ruhestand und mit höheren Alter wieder anzusteigen. Wie in der Jugend sind auch im Alter die Männer vor dem Glas diejenigen, die öfters schwach werden. Nur so viel zum Thema „starkes Geschlecht“, ganz am Rande. Gelegenheit macht Diebe; vielleicht verhält es sich beim „Alk“ ähnlich: Macht viel Freizeit und Geselligkeit zum Schlucker? So in gemütlicher Runde, ein, zwei, drei Gläschen in Ehren? Nicht immer sind heitere Bridge-Damenzirkel, kuschelige Pubs oder distinguierte Weinkeller unter kostspieliger Anstiftung von Sommeliers Ort des Geschehens, sondern auch einsame Wohnungen depressiver Zeitgenossen, die im Alkoholgeist schlechte Gesellschaft finden; vor allem in Osteuropa.
Also, werte Freunde, wenn Sie mal wieder ein paar Junge stock Hagel voll auf dem Trottoire hocken sehen und sich selbst dabei ertappen, entrüstet über die entgleiste Jugend zu deklinieren – denken Sie daran, dass zeitgleich sich mehr Alte an alle möglichen Gläsern und Flaschen fest halten; irgendwo, nur dezenter versteckt. Nicht nur in Großbritannien. Prost; auf die Verständigung zwischen den Generationen!
Ihr Global Oldie

Huffington Post, 3. Juni 2015; siehe auch Veröffentlichungen aus den USA der NSHAP und NSDUH mit ähnlichem Befund.

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