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Die fünf schlimmsten Rückensünden – und wie man sie vermeidet

Tag für Tag federt unser Kreuz unmerklich Stöße und Erschütterungen ab. Vor allem einseitige Belastungen, Bewegungsmangel, falsche Körperhaltung oder Verletzungen setzen der Wirbelsäule erheblich zu. Wie kann man ihr helfen? Lesen Sie die Tipps eines Experten.

Dr. med. Reinhard Schneiderhan gilt mit den  über 50.000 Behandlungen, die sein Team inzwischen durchgeführt hat, als wirklich erfahrener Spezialist. Foto: Praxisklinik Dr. Schneiderhan“
Dr. med. Reinhard Schneiderhan gilt mit den über 50.000 Behandlungen, die sein Team inzwischen durchgeführt hat, als wirklich erfahrener Spezialist. Foto: Praxisklinik Dr. Schneiderhan“
Tag für Tag federt unser Kreuz unmerklich Stöße und Erschütterungen ab. Vor allem einseitige Belastungen, Bewegungsmangel, falsche Körperhaltung oder Verletzungen setzen der Wirbelsäule erheblich zu. Wie kann man ihr helfen? Lesen Sie die Tipps eines Experten.

„Betroffene sollten sich aktiv mit ihren alltäglichen Belastungssituationen auseinandersetzen. Jedem Patienten empfehlen wir, individuelle Probleme wie langes Sitzen oder Übergewicht zu identifizieren, denen unsere Wirbelsäule auf Dauer nicht gewachsen ist“, weiß Dr. Reinhard Schneiderhan, Orthopäde aus München und Präsident der Deutschen Wirbelsäulenliga.
Schneiderhan hält eine Reihe weiterer Tipps parat:

Langes Sitzen
Ob im Büro, beim Autofahren oder zu Hause: Langes Sitzen schadet der Wirbelsäule und gilt als Hauptursache für Rückenerkrankungen wie Bandscheibenvorfälle und -vorwölbungen. Auch scheinbar bequeme Positionen führen auf Dauer zu Fehlbelastungen der Rückenmuskeln, aus denen häufig Verspannungen und chronische Schmerzen resultieren. „Je weniger wir uns bewegen, desto mehr bauen sich unsere Muskeln ab. Deshalb tut dem Rücken sportliche Betätigung gut und verringert das Risiko für schwere Bandscheibenschäden oder muskuläre Probleme“, so Dr. Schneiderhan. Dabei wirkt eine aktive, regelmäßige Freizeitgestaltung, beispielsweise Spaziergänge oder sanfte Sportarten wie Pilates und Yoga, besonders gut gegen Verspannungen.

Bewegungsmangel
Sport trainiert das Herz-Kreislauf-System, stärkt die Muskulatur und den Bewegungsapparat. Er hilft zudem einseitige Belastung im Alltag auszugleichen und beugt Rückenproblemen vor. Ansonsten verkümmert die Rückenmuskulatur, Gelenkknorpel und Bandscheiben erhalten nicht genug Nährstoffe und nutzen sich stärker ab. Denn unsere Wirbelsäule braucht Bewegung, um gesund zu bleiben. „Bandscheiben benötigen Wasser und Nährstoffe. Be- und Entlasten wir sie moderat, wie bei körperlicher Aktivität, verursacht dies eine Pumpbewegung. Dadurch saugen sie sich wie Schwämme mit Flüssigkeit voll und bleiben intakt“, erklärt Dr. Reinhard Schneiderhan. Vor allem Sportarten wie Schwimmen, Laufen oder Radfahren stärken betroffene Muskelpartien.

Übergewicht
Speziell die Bandscheiben leiden unter zusätzlichen Pfunden, es drohen sogar frühzeitige Verschleißerscheinungen und Bandscheibenvorfälle. Da sie wie Stoßdämpfer zwischen den Wirbeln liegen, fangen sie hohe Belastungen wie durch zusätzliches Körpergewicht auf. „Bei ständigem Druck kann der äußere Faserring, der die Bandscheibe umgibt, reißen, sodass deren gallertartiger Inhalt austritt und auf umliegende Nerven drückt. Viele übergewichtige Patienten leiden dann unter starken Schmerzen“, erklärt Dr. Schneiderhan. Weiterhin erkranken übergewichtige Patienten häufiger an Wirbelgelenkverschleiß oder degenerativem Wirbelgleiten. Hier helfen eine kontinuierliche Ernährungsumstellung zum Abnehmen sowie Sportarten wie Schwimmen oder Walking.

Stress
Seelische Belastung kann in schmerzhaften Verspannungen der Muskulatur resultieren. Nicht selten verselbstständigen sich Schmerzen und gehen dann in chronische Beschwerden über. „Durch Dauerstress verschlechtert sich die Durchblutung der Bandscheiben, sie werden nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Das führt wiederum zu degenerativen Erkrankungen von Bandscheiben wie auch von Knochen und Gelenken“, sagt Dr. Schneiderhan. Bei dieser Art von Beschwerden gilt es nicht nur, die Ursachen für den dauerhaft angespannten Zustand zu beseitigen, sondern auch, mithilfe von gezielten Übungen Muskeln aufzubauen und Verspannungen zu lösen. Dazu empfehlen sich Rückenschule oder Fitness-Studio.

Tragen schwerer Lasten
Bei einer unzureichend ausgebildeten Rückenmuskulatur reichen oft bereits ruckartige Bewegungen wie das schnelle Anheben schwerer Gegenstände oder ungewöhnliche Körperdrehungen und plötzlich schießen Schmerzen durch den Rücken. Dabei gilt äußerste Vorsicht, da sich der Druck auf die Bandscheiben erhöht. Ständiges schweres Heben stellt eine enorme Belastung dar und schadet der gesamten Wirbelsäule. „Ob beim Einkauf oder auf Reisen: Lasten am besten im Rucksack tragen oder das Gewicht besser auf zwei Taschen verteilen“, so Dr. Schneiderhan. Beim Arbeiten gilt es, wenn möglich, eine große Last besser auf mehrere kleinere Stücke zu verteilen oder auf Hilfsmittel wie eine Sackkarre zu setzen. Zum Anheben immer in die Knie gehen und die Kraft aus den Beinen nutzen.

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