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Wenn der Arzt per Webcam zur Visite kommt

An der Universität Bielefeld erforschen Wissenschaftler die Zukunft der ärztlichen Betreuung. Dazu zählen ärztliche Televisiten, Videokonferenzen von Medizinern, Online-Videotelefonie für ältere Menschen und digitale Medikationspläne. Denn Patienten sollen nicht nur besser versorgt werden, ihre Behandlung und Betreuung soll zugleich wirtschaftlicher werden. Doch wie hilft die Technik dabei? Diese Frage soll mit Mitteln des bundesweiten Innovationsfonds zur Gesundheitsversorgung in Deutschland geklärt werden.
Internet- oder mobilfunkbasierte Systeme können helfen, Klinikaufenthalte chronisch Kranker zu vermeiden und ihre Sicherheit und Lebensqualität erhöhen. Foto: epd / Thomas Lammeyer

An der Universität Bielefeld erforschen Wissenschaftler die Zukunft der ärztlichen Betreuung. Dazu zählen ärztliche Televisiten, Videokonferenzen von Medizinern, Online-Videotelefonie für ältere Menschen und digitale Medikationspläne. Denn Patienten sollen nicht nur besser versorgt werden, ihre Behandlung und Betreuung soll zugleich wirtschaftlicher werden. Doch wie hilft die Technik dabei? Diese Frage soll mit Mitteln des bundesweiten Innovationsfonds zur Gesundheitsversorgung in Deutschland geklärt werden.

Medizinische Behandlungen werden zunehmend komplexer, Ärztinnen und Ärzte sind heute hoch spezialisiert. Telemedizin soll dafür sorgen, dass Patienten schnell die Einschätzung von Spezialisten erhalten. Testweise vernetzen die zwei Universitätskliniken in Aachen und Münster über digitale Medien bereits 17 Krankenhäuser der Grundversorgung und zwei Ärztenetze in Bünde und Köln mit insgesamt rund 130 Ärztinnen und Ärzten. In den kommenden drei Jahren sollen rund 50.000 ambulante und stationäre Patienten von dem Projekt profitieren.

Ebenfalls ein wesentlicher Aspekt für viele Patienten ist die bessere Strukturierung ihrer Medikamentenverordnung. Denn wer fünf oder mehr Medikamente nimmt, muss mit Wechselwirkungen rechnen. Arzneien, die nicht zueinander passen, können etwa das Gleichgewicht stören und die Wirksamkeit der Arzneimittel senken. Das Forschungsprojekt AdAM soll mit digitalen Medikamentenplänen Abhilfe schaffen und Polypharmazie vermeiden. Dank des neuen Systems soll der Hausarzt künftig die Arzneitherapie koordinieren und optimieren. Damit erkennt er Doppelverordnungen, Wechselwirkungen oder Dosierungsfehler und kann reagieren.

Ein weiteres Projekt will selbstbestimmtes Leben auch im hohen Alter ermöglichen – insbesondere in den eigenen vier Wänden. Helfen dabei sollen Online-Videotelefonie mit Angehörigen und Ärzten, ein digitaler Medikationsplan und Online-Coachings.

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