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Gerät soll an Medikamenteneinnahme erinnern

Die besten Medikamente können nicht wirken, wenn sie vergessen oder zum falschen Zeitpunkt eingenommen werden. Ein Problem, dass nicht nur pflegebedürftige Menschen in Deutschland betrifft, sondern auch deren Angehörige. Birgit Reiser ist dafür ein gutes Beispiel. Seit Anfang 2015 musste die 38-Jährige mehrmals täglich kontrollieren, ob ihre an Demenz erkrankte Mutter bei der Medikamenten-Therapie alles richtig macht. Für beide Seiten eine Belastung, die nun endlich ein Ende gefunden hat.
Birgit Reiser hat eine Sorge weniger: Dank „Careousel“ nimmt ihre Mutter immer die richtigen Tabletten zur rechten Zeit ein. Foto: Mediring/akz-o

Die besten Medikamente können nicht wirken, wenn sie vergessen oder zum falschen Zeitpunkt eingenommen werden. Ein Problem, dass nicht nur pflegebedürftige Menschen in Deutschland betrifft, sondern auch deren Angehörige. Birgit Reiser ist dafür ein gutes Beispiel. Seit Anfang 2015 musste die 38-Jährige mehrmals täglich kontrollieren, ob ihre an Demenz erkrankte Mutter bei der Medikamenten-Therapie alles richtig macht. Für beide Seiten eine Belastung, die nun endlich ein Ende gefunden hat.

Denn: Mutter Hannelore kann nun wieder ohne externe Hilfe zuverlässig ihre Arzneien einnehmen. Das Geheimnis von Hannelore Reisers zurückerlangter Selbstständigkeit passt in jede Handtasche und wiegt gerade mal 350 Gramm. Seit sieben Monaten kümmert sich ein automatischer Tablettenspender darum, dass die Patientin nicht vergisst, ihre Tabletten zu nehmen. Individuell einstellbar meldet sich das Gerät im Falle der Reisers viermal täglich per Signalton und gibt zu festgelegten Zeiten die korrekte Medikamentendosierung frei. Die pünktliche Entnahme prüft ein Sensor, läuft etwas schief meldet sich der kleine Gesundheitshelfer automatisch auf dem Smartphone der Tochter. „Das ist bislang aber noch nie passiert“, so die 38-Jährige.

Während die Reisers ihr Problem gelöst haben, existiert die Herausforderung für viele andere weiterhin. Mehr als zweieinhalb Millionen Menschen in Deutschland sind aufgrund von Alter oder Krankheit auf Hilfe- oder Pflegeleistungen angewiesen, oft springen dabei auch die Angehörigen ein. Die Therapietreue, also die korrekte Einnahme der notwendigen Medikamente, ist dabei eine der größten Hürden. Fakt ist: Durch die fehlerhafte oder gar fehlende Einnahme von Medikamenten sterben Studien zufolge allein in Deutschland jährlich rund 30.000 Menschen. Zusätzlich müssen rund 300.000 Menschen wegen Fehlmedikationen im Krankenhaus stationär behandelt werden.

Insbesondere bei älteren Menschen spielt Vergesslichkeit in diesem Zusammenhang eine große Rolle. Dann können technische Geräte helfen, Patienten auf die erforderliche Medikamenteneinnahme hinzuweisen. Studien des britischen National Health Service belegen, dass sich sowohl die Therapietreue als auch der allgemeine Gesundheitszustand von Patienten durch den Einsatz eines automatischen Tablettenspenders von 40 auf bis zu 85 Prozent erhöhen lassen. So wie bei Hannelore Reiser.

Infos: www.therapietreue.info

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