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Forscher entwickeln Verfahren zur besseren Medikamentendosierung

Forscher haben ein neues Verfahren entwickelt, das für die Medikamenteneinnahme hilfreich sein könnte. Mit dem sogenannten bioanalytischen Verfahren kann man bestimmte Antibiotika im Blut nachweisen. Mit dem Verfahren kann man auch nachmessen, wie schnell ein Medikament abgebaut wird.
Forscher haben ein Verfahren entwickelt, dass die korrekte Medikamenteneinnahme erleichtern könnte. Foto: epd/Bernard Jaubert

Forscher haben ein neues Verfahren entwickelt, das für die Medikamenteneinnahme hilfreich sein könnte. Mit dem sogenannten bioanalytischen Verfahren kann man bestimmte Antibiotika im Blut nachweisen. Mit dem Verfahren kann man außerdem nachmessen, wie schnell ein Medikament abgebaut wird.

Personalisierte Medikamententherapien, bei welchen die Dosis, die Dosierungsintervalle und die Dauer der Behandlung individuell an die Bedürfnisse der Patienten angepasst werden, stellen sich zunehmend als vielversprechend dar. Häufig werden Medikamente so dosiert, dass jeder Patient die gleiche standardisierte Wirkstoffmenge erhält. Dabei werden jedoch oft die individuellen Aspekte, beispielsweise der Gesundheitszustand, die Stoffwechselfunktion oder andere körperliche Voraussetzungen der Patienten, nicht ausreichend berücksichtigt.

Ein Freiburger Forschungsteam hat nun ein bioanalytisches Verfahren entwickelt, das die Klasse der ß-Laktam-Antibiotika in menschlichem Blut vor Ort – etwa direkt im Operationssaal oder Intensivstation sowie in Arztpraxen oder bei Hausbesuchen – nachweisen kann. „So können wir einfach bestimmen, wie schnell der Körper eines Menschen den Wirkstoff abbaut“, erläutert der Mikrosystemtechniker Dr. Can Dincer, der das Team leitet. Die Ergebnisse der klinischen Studie wurden in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“ veröffentlicht.

Mit dem neuen Verfahren kann die notwendige Dosis des Medikaments bei einer Therapie individuell auf jeden Patienten abgestimmt werden. „Wir haben die Anwendbarkeit unseres Systems für eine personalisierte Antibiotikatherapie nachgewiesen, indem wir bei zwei Patienten, die während einer Operation mit ß-Lactam-Antibiotika behandelt wurden, den Abbau des Medikaments im Körper vor Ort gemessen haben“, sagt Dincer. „Auf diesen Erkenntnissen aufbauend wollen wir als nächsten Schritt mit einer Kohorten-Studie die Nützlichkeit einer personalisierten Antibiotikatherapie quantitativ bewerten.“

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