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Senioren halten sich mit Online-Spielen geistig fit

Die Stiftung Digitale Chancen und Telefónica Deutschland haben kürzlich die Ergebnisse ihrer aktuellen Studie zur Internetnutzung im Alter vorgestellt. Zentrale Erkenntnis der Studie: Senioren erleben das Internet als Gewinn für Mobilität und Kontaktpflege und halten sich gerne mit Online-Spielen geistig fit. Allerdings brauchen sie spezifische Begleitung, um von den Vorteilen der Digitalisierung zu profitieren.
Senioren erleben das Internet als Gewinn für Mobilität. Das ergab eine neue Studie. Foto: epd/Werner Krüper

Die Stiftung Digitale Chancen und Telefónica Deutschland haben kürzlich die Ergebnisse ihrer aktuellen Studie zur Internetnutzung im Alter vorgestellt. Zentrale Erkenntnis der Studie: Senioren erleben das Internet als Gewinn für Mobilität und Kontaktpflege und halten sich gerne mit Online-Spielen geistig fit. Allerdings brauchen sie spezifische Begleitung, um von den Vorteilen der Digitalisierung zu profitieren.

Im Verhältnis zu ihrem Anteil an der Bevölkerung nutzen nach wie vor deutlich weniger ältere Menschen das Internet als jüngere. Bei den über 70-Jährigen liegt der Anteil der Offliner bei rund 65 Prozent, wie der (N)Onliner-Atlas 2016 belegt. Die Gründe, die ältere Menschen für die Nichtnutzung nennen, basieren oft nicht auf eigener Erfahrung, sondern sie beruhen vielfach auf Vorurteilen. Da Medien Erfahrungsgüter sind, kann man ihren Nutzen erst erkennen, wenn man sie genutzt hat. Genau hier setzt die Studie an: Von Juli 2016 bis Mai 2017 haben an 30 Standorten vermittelt durch Senioren-Einrichtungen jeweils zwischen zehn und 15 ältere Menschen einen Tablet-PC mit SIM Karte für acht Wochen ausgeliehen und mit Unterstützung durch ein wöchentliches Begleitprogramm ausprobiert, was im Internet für sie „drin“ ist.

Eine zentrale Erkenntnis der Studie, bei der rund 300 Senioren befragt wurden, liefert die Gegenüberstellung der erfragten Gratifikationen und der Nutzung nach den acht Wochen. Eine Übereinstimmung zwischen erkannten Gratifikationen und der Nutzung kann nur in einigen Anwendungsbereichen festgestellt werden. Zum Beispiel stimmen 58 Prozent der Befragten der Aussage zu „Durch das mobile Internet kann ich mich in neuen Umgebungen schneller zurechtfinden“, und 53 Prozent haben auch die Navigationsfunktion des Tablet-PCs genutzt. Aber obwohl 83 Prozent angeben „Das Internet erspart viel Lauferei“ und 69 Prozent „Das Internet ermöglicht es mir, im Alter länger selbstständig zu bleiben“, haben nur 24 Prozent in den acht Wochen mit dem geliehenen Tablet oder einem anderen Gerät die Möglichkeit des Online-Einkaufs genutzt. Dieser Befund ist deswegen besonders bemerkenswert, weil häufig betont wird, wie sehr das Internet älteren Menschen dabei helfen kann, ihren Alltag länger selbstständig zu bewältigen. Nun zeigen die Studienergebnisse, dass gerade beim Online-Einkauf, der das konkret ermöglicht, offensichtlich große Vorbehalte bestehen. Dafür spricht auch, dass Sicherheitsbedenken und die Angst vor einem finanziellen Schaden von mehr als der Hälfte der Befragten als eine Barriere für die Nutzung des Internets genannt werden.

„Eine alternde Gesellschaft kann es sich nicht leisten, dass ein Großteil der über 70-Jährigen nicht im Internet ist“ erklärt Jutta Croll, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Digitale Chancen. „Die Studie zeigt auf, was man noch besser machen kann, um dem entgegenzuwirken.“

Für Professor Herbert Kubicek, den wissenschaftlichen Direktor der Stiftung Digitale Chancen und Leiter der Studie, besteht die wichtigste Konsequenz in einer Erweiterung des Verständnisses von Digitaler Kompetenz: „Digitale Kompetenz erfordert nicht nur technische Fähigkeiten der Nutzung von Geräten und Anwendungen, sondern auch das Selbstvertrauen, sich bei Problemen selbst helfen zu können oder die Gewissheit zu haben, wo Hilfe geholt werden kann. Man muss gerade älteren Menschen daher auch Sicherheitsseile und Rettungsringe vermitteln, die es durchaus gibt.“

Die Zusammenfassung der Studie unter http://www.digitale-chancen.de/tabletpcs/ heruntergeladen werden.

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