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Enkelkinder als Opfer von Gewalt

Eigentlich wollte ich nicht über Enkelkinder als Opfer von Gewalt schreiben. Dazu gibt es immer wieder Meldungen in den Medien, die schon für sich grausam genug sind. Aber viele Meldungen werden einfach überlesen oder eben schnell vergessen, weil sie mit dem eigenen Alltag nichts zu tun haben. Doch die Zahlen der Kriminalstatistik weisen beileibe keine Einzelfälle aus.

Eigentlich wollen wir doch alle das Beste für unsere Kinder und Enkelkinder. Dass das wirklich in allen Familien auch so gelebt wird, dagegen spricht die Polizeiliche Kriminalstatistik von 2016 und eine Studie der Universität Ulm aus dem gleichen Jahr. Gewalt in der Erziehung, Schläge, Demütigungen, Misshandlungen, Vernachlässigungen und sexueller Missbrauch (einschließlich der Kinderpornografie) von Kindern kommen in Familien in allen sozialen Schichten vor, vor allem aber in ärmeren Familien. Häusliche Gewalt gegen Kinder ist alltäglich. 2016 sind die Zahlen der Gewaltopfer bei Kindern unter 14 Jahren um 2,3 % gestiegen. Dabei ist die Dunkelziffer hoch.

Gewalt gegen Kinder passiert zumeist in der sensibelsten Phase ihrer Kindheit und kann tödliche Folgen haben. 130 Kinder sind 2016 an den Folgen von häuslicher Gewalt gestorben, das sind zwei oder drei Kinder pro Woche, vier von 5 Kindern waren jünger als 6 Jahre. Hinzu kommen 52 Tötungsversuche. Körperliche Gewalt haben 3.900 Kinder erfahren, sexuelle Gewalt 14.000, d.h. fast 40  Kinder am Tag.

Trotz vieler Verbesserungen im Rechtssystem und vielfältigen Programmen der verschiedensten Organisationen bedarf der Schutz unserer Enkelkinder ein aufmerksames und wachsames Umfeld. Das gilt für Kindertagesstätten, Schulen, Kinderärzte, Jugendämter, soziale Dienste und (wie ich meine) ganz besonders für Großeltern.

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