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Kalter Hund mit 30 Prozent weniger Zucker?

Neulich hat sich ein Geburtstagskind jenseits der 60 einen kalten Hund gewünscht. Das weckt Kindheitserinnerungen. Damals war es ganz einfach, einen solchen Kuchen zu produzieren.
Die Zutatenliste ist übersichtlich. Palmin gibt es noch in den Supermärkten, Kakaopulver auch. Doch bei den Butterkeksen wurden inzwischen jede Menge Varianten auf den Markt gebracht. Es gibt den Original Butterkeks mit 52 Zacken. Dann einen Apfel-Zimt-Crunch Butterkeks, einen mit Vollkorn, einen mit Haferflocken, einen gluten-und laktosefreien, einen mit Chili. Und einen, der genauso aussieht wie früher, aber 30 Prozent weniger Zucker hat. Den hätte ich beinahe gekauft.

Aber ich habe im letzten Moment bemerkt, dass es sich nicht um das Original von früher handelt. Das gab es auch noch und ich habe es zum Kalten Hund aufgeschichtet. Wie soll etwas, das 30 Prozent weniger süß ist, nach Kindheit schmecken? Das geht gar nicht.
Leider habe ich eine zu große Form genommen, so dass mein Kalter Hund schon annähernd wie das Original in der Erinnerung schmeckte. Aber er bröselte unanständig.
So etwas vergißt man schon mal im Laufe der Jahre.
Doch den Genuss ohne Reue in einer vom Kalorienwahn unbeschwerten Zeit, den haben wir alle noch gut vor Augen. In unserer Kindheit gab es schon ein Bewusstsein, dass gute Ernährung die Abwehrkräfte stärkt, wie es damals hieß. Aber Süßigkeiten hießen so, weil sie ordentlich Zucker enthielten.

Manchmal wünsche ich mir diese Unbeschwertheit zurück. Denn heute muss man beim Zusammenstellen eines Fest-Buffets an vieles denken: Speisen ohne Getreide, ohne Milcheiweis, mit wenig Zucker,nachhaltig und regional produziert …
Was sich wohl die heutigen Kinder als Speise mit Erinnerungsaroma in 50 Jahren zum Geburtstag wünschen?

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