Anzeige

Mit dem Navi durchs Kniegelenk

Mit einem innovativen Verfahren bei Knieoperationen sorgt derzeit das Krankenhaus Rummelsberg für Aufsehen. Als erstes Klinikum in Süddeutschland verwendet Rummelsberg eine neuentwickelte Computernavigation für Gelenkimplantationen. Dabei kann der Arzt besser als bisher bereits während der Operation den genauen Sitz des künstlichen Gelenks überwachen.
Chefarzt Wolf Drescher bereitet sich gründlich auf seine Patienten vor.
Foto: Michael Matejka

Mit einem innovativen Verfahren bei Knieoperationen sorgt derzeit das Krankenhaus Rummelsberg für Aufsehen. Als erstes Klinikum in Süddeutschland verwendet Rummelsberg eine neuentwickelte Computernavigation für Gelenkimplantationen. Dabei kann der Arzt besser als bisher bereits während der Operation den genauen Sitz des künstlichen Gelenks überwachen.

Vorteil für den Patienten: Bewegungseinschränkungen nach der OP sollen dadurch seltener auftreten.

Für den Chefarzt am Krankenhaus Rummelsberg, Prof. Dr. Dr. Wolf Drescher, ist eine gründliche Vorbereitung der Patienten auf eine Knie-Operation die beste Voraussetzung für einen erfolgreichen Verlauf. Der erfahrene Chirurg setzt bei Eingriffen auf die Einbindung der Patienten und gleichzeitig auf moderne Technik. Eine Kombination, die zu schnellerer Mobilisierung und Verkürzung des Klinikaufenthalts führt.

Bildtafeln zur Erklärung

Seinen Patienten erklärt Drescher in seinen Sprechstunden anhand von Bildtafeln und Modellen die Ursache der Schmerzen und den Ablauf der Operation. Fünf Leitbegriffe, die jeweils mit dem Buchstaben »V« beginnen, helfen dem Leiter der Klinik für orthopädische Chirurgie der unteren Extremitäten und Endoprothetik dabei, seine Vorgehensweise zu erklären. Sie reichen von gegenseitigem Verstehen zwischen Arzt und Patient, Vertrauen bilden, Vorbereiten über Vorsorgen bis zum Vertikalisieren, also Aufrichten. Da es sich bei den Operationen rund ums Knie um einen planbaren Eingriff handelt, kann der Ablauf in Ruhe mit dem Patienten abgestimmt werden.

Entscheiden sich Patienten für die Operation, wird die modernste Computernavigation für die Implantation eines künstlichen Kniegelenkes eingesetzt. Diese hilft während der Operation bei einer millimetergenauen und sichereren Platzierung der Prothese im Idealbereich. Über Sensoren, die zu Beginn der Operation im Knochen angebracht werden, entsteht ein dreidimensionales Bild. »Es ist wie die Navigation im Auto, die einen sicherer ans gewünschte Ziel bringt«, verdeutlicht Drescher den Vorteil dieser Technik.

»Während es vor dem Einsatz dieses Navigationssystems erst nach Abschluss der Operation durch Röntgenbilder möglich war, den exakten Sitz zu kontrollieren, passiert dies jetzt direkt während der Operation«, erklärt Drescher. Der Arzt ist weiterhin beim Patienten selber tätig, aber er verfügt über eine bessere Beurteilungsgrundlage schon bei der Schnittführung. Dadurch sollen mögliche Einschränkungen in der Bewegung nach dem Eingriff auf ein Minimum reduziert werden. »Die Prothese sitzt wie ein Maßanzug«, freut sich Drescher. Inzwischen wurde diese neue Methode im Krankenhaus Rummelsberg rund 100 Mal angewendet.

Bereits in jungen Jahren hatte der anerkannte Mediziner Drescher sein Berufsziel klar vor Augen. Schon mit 15 Jahren war er entschlossen, Orthopäde zu werden. Als sportlicher Mensch mit ausgeprägter Liebe zum Handball lernte er schnell die Notwendigkeit einer guten medizinischen Versorgung für Hüfte, Knie und Gelenke kennen. Seine Karriere führte den Orthopäden an verschiedene Top-Kliniken Europas – zuletzt auch in die USA nach New York – die auf diesem Gebiet einen exzellenten Ruf haben.

Aber auch in Skandinavien hat der Spezialist viel Erfahrung mit Operationen am Knie erworben. Dort werden solche Eingriffe seit vielen Jahren flächendeckend dokumentiert. In Deutschland hat man erst vor kurzem damit begonnen, ein entsprechendes Register anzulegen. Auf diese Weise zeigt sich, welche Knieprothesen besonders verträglich und langlebig sind. Davon profitieren natürlich auch die Patienten. In Rummelsberg wird ein bewährtes Titanmodell verwendet. »Es ist belastbar, gut verträglich im Körper und ist langlebig«, sagt Drescher.

Nur wenige Wochen Wartezeit

Inzwischen hat sich deutschlandweit herumgesprochen, dass Chefarzt Drescher auf eine innovative Methode setzt. Patienten von überall her kommen inzwischen in die Klinik Trotzdem beträgt die Wartezeit nur einige Wochen, denn das Krankenhaus Rummelsberg gehört zu den größten orthopädischen Fachkliniken in Deutschland und verfügt über sechs Operationssäle für Eingriffe am Gelenk und an der Wirbelsäule.

Die Zeit bis zur OP wird genutzt, um mit einer »Prehabilitation« die Patienten so vorzubereiten, dass sie gezielt trainiert in die OP gehen. Dafür setzt Drescher auf physiotherapeutische Komponenten. Die meisten Patienten nehmen das Angebot gerne an und unterstützen somit aktiv den Heilungsprozess. Nach der OP gehört eine mehrwöchige Reha noch immer unerlässlich zum Nachsorgeprogramm. Somit steigen die Chancen, dass sich die Patienten innerhalb eines überschaubaren Zeitraums wieder schmerzfrei und sicher bewegen können.

Vortrag zur Operation

Prof. Wolf Drescher hält für interessierte Patienten im Maritim-Hotel Nürnberg einen Vortrag zum Thema »Verschleiß und Rheuma an Hüfte und Knie – Neues Konzept und schonend-minimalinvasive Operation«. Die Veranstaltung findet am Samstag, 9. September, von 10.30 bis 12 Uhr statt.

Text: Petra Nossek-Bock

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Skip to content