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“Gerade auf Pedelecs ist Kopfschutz wichtiger denn je”

Vor allem ältere Fahrradfahrer verletzen sich im Straßenverkehr oder werden dort getötet. Das zeigt die Verkehrsunfallstatistik von 2017. Aus dieser geht Folgendes hervor: Von den in 2017 insgesamt 382 getöteten Fahrrad- und Pedelec-Fahrern waren 155 älter als 75 Jahre. Aus diesem aktuellen Anlass weist die Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) darauf hin, wie wichtig es ist, beim Radfahren einen Helm zu tragen.
Aus aktuellem Anlass weist die Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie darauf hin, wie wichtig es ist, einen Fahrradhelm zu tragen. Foto: Pixabay

Vor allem ältere Fahrradfahrer verletzen sich im Straßenverkehr oder werden dort getötet. Das zeigt die Verkehrsunfallstatistik von 2017. Aus dieser geht Folgendes hervor: Von den in 2017 insgesamt 382 getöteten Fahrrad- und Pedelec-Fahrern waren 155 älter als 75 Jahre. Aus diesem aktuellen Anlass weist die Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) darauf hin, wie wichtig es ist, beim Radfahren einen Helm zu tragen.

„Bei schweren Verletzungen ist vor allem der Kopf betroffen. Gerade auf den von Senioren gern genutzten Pedelecs ist ein Kopfschutz wichtiger denn je“, so Professor Dr. Joachim Windolf, stellvertretender DGOU-Präsident und Präsident der Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU). In der Altersgruppe ab 60 Jahre liege die Helmtragequote jedoch unter 30 Prozent.

Fakt ist jedoch: Insbesondere bei der Generation 65 Plus steigt die Nachfrage nach Fahrrädern mit hybridem Antrieb – den sogenannten Pedelecs. Sie können damit höhere Geschwindigkeiten erreichen, als es ihnen ohne Motorisierung möglich wäre – bis zu 25 Kilometer pro Stunde. Höhere Geschwindigkeiten und die bei Senioren zunehmenden körperlichen Einschränkungen erhöhen aber auch das Unfallrisiko und die Schwere der Verletzungen. Denn: Radfahren erfordert Balance, Koordination und schnelle Reaktionsfähigkeit. Senioren sind in ihrer Wahrnehmung jedoch oftmals eingeschränkt: Sie hören und sehen nicht mehr so gut und ihr Gleichgewichtssinn ist gestört. „Die höheren Geschwindigkeiten der Elektroräder erhöhen das Unfallrisiko und führen zusammen mit altersbedingten Einschränkungen zu schweren Verletzungsmustern“, sagt Dr. Christopher Spering, Leiter der DGOU-Sektion Prävention und Oberarzt an der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG).

Daten aus dem TraumaRegister der DGU zeigen, dass das schwere Schädel-Hirn-Trauma bei den lebensgefährlich verletzten Radfahrern die Hauptverletzung ist. „Die Chance, ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zu überleben, nimmt mit zunehmendem Alter ab“, sagt Spering. Dabei könne schon ein leichter Unfall durch die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten – so wie es bei Älteren oft der Fall ist – zu einer schweren Hirnblutung führen. „Ein Helm schützt den Kopf im Falle eines Sturzes. Daher sollte jeder Radler einen Helm nutzen“, betont Spering.

Grundsätzlich böten Pedelecs Menschen mit Handicaps oder Fitnessdefiziten aber eine mögliche Alternative zum herkömmlichen Fahrrad. „Sie erhöhen die Mobilität von älteren Menschen, fordern jedoch trotz Elektroantrieb körperlichen Einsatz ab“, so Spering. Daher habe die Pedelec-Nutzung grundsätzlich einen positiven Effekt für Senioren.

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