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Start ins europäische Jahr des aktiven Alterns

Das Europäische Jahr des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen ist vergangene Woche mit einer zweitägigen Konferenz in Kopenhagen gestartet. Die Veranstaltung wurde von der Europäischen Kommission und dem dänischen Vorsitz in der EU organisiert. Dieses Europäische Jahr wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, die Aufmerksamkeit auf das Thema des aktiven Alterns zu richten, insbesondere im Hinblick auf die Beschäftigung, die gesellschaftliche Beteiligung und das unabhängige Leben älterer Mitmenschen. Im Rahmen der Initiative sollen Interessenvertreter und politische Entscheidungsträger dazu ermutigt werden, in diesem Bereich Verpflichtungen einzugehen und konkrete Maßnahmen zu ergreifen. Für Initiativen sind folgende drei Termine interessant: 7. April: Weltgesundheitstag zum Thema Altern und Gesundheit, 29. April: Europäischer Tag der Solidarität zwischen den Generationen (Förderung von Treffen zwischen den Generationen in Schulen) 1. Oktober: Internationaler Tag der älteren Menschen.
Auch unser Magazin sechs+sechzig wird sich an dem Europäischen Jahr beteiligen und intensiv über die Aktionen berichten. Über die Auftaktveranstaltung am 6. Feburar in Berlin werde ich hier in meinem Blog informieren, zumal ich selber bei der Veranstaltung einen aktiven Part übernehme. Ich werde das Fachforum zur Stärkung der Solidarität zwischen den Generationen, moderieren und freue mich schon sehr darauf.
Das europäische Jahr hat aber nicht nur eine aktivierende Ebene, sondern auch eine politische. Es ist beabsichtigt, in den Mitgliedstaaten eine Art Initialzündung zur Verbesserung der Lebenssituation und Perspektiven der älteren Generation auszulösen. Bei diesen Maßnahmen kann es sich laut Presssemitteilung der Koordinierungsstelle im Bundesfamilienministerium sowohl um rechtliche Reformen (beispielsweise zur Beseitigung von Hürden bei der Beschäftigung älterer Menschen) handeln, als auch um Untersuchungen und öffentliche Debatten, die das Bewusstsein der Allgemeinheit schärfen und Handlungsprioritäten herausarbeiten sollen. So haben Kommunen die Möglichkeit, am Programm für altersfreundliche Städte der Weltgesundheitsorganisation teilzunehmen, Unternehmen werden ermutigt, die Arbeitsbedingungen für ältere Mitarbeiter zu verbessern und soziale Organisationen angehalten, den Freiwilligendienst für ältere Mitbürger zu fördern. Auf den Internetseiten des Europäischen Jahres können derartige Maßnahmen bekannt gemacht werden und Inspiration aus dem geschöpft werden, was andere bereits erreicht haben. Am Ende des Jahres werden die erfolgreichsten Initiativen auf nationaler und europäischer Ebene geehrt.
“Beim aktiven Altern geht es darum, älteren Mitmenschen zu helfen, weiter zu arbeiten und ihre Erfahrungen zu teilen”, erklärt László Andor, EU-Kommissar für Beschäftigung, Soziales und Integration bei der Auftaktveranstaltung in Kopenhagen. “Dabei sollen sie weiterhin eine aktive Rolle in der Gesellschaft spielen und so gesund, unabhängig und erfüllt wie möglich leben. Aktives Altern ist maßgeblich, wenn wir unser Ziel einer Beschäftigungsrate von 75 Prozent erreichen und bis 2020 mindestens 20 Millionen Menschen aus der Armut helfen wollen. Das Europäische Jahr ruft in verschiedenen Bereichen zum Handeln auf – Arbeit, soziale Absicherung, Aus- und Weiterbildung, Gesundheit und Soziales, Wohnen und öffentliche Infrastruktur.”
Das Europäische Jahr 2012 deckt drei Bereiche des aktiven Alterns ab:
– Aktives Altern im Beruf. Um ältere Mitmenschen zu ermutigen, weiter beruflich tätig zu sein, ist es notwendig, deren Arbeitsbedingungen zu verbessern. Diese müssen an den Gesundheitszustand und die Bedürfnisse der Älteren angepasst werden. Weiterhin müssen die Fähigkeiten älterer Arbeitnehmer durch einen einfacheren Zugang zu Maßnahmen des lebenslangen Lernens verbessert und das Steuer- und Leistungssystem geprüft werden, um sicherzugehen, dass wirkungsvolle Anreize zum längeren Arbeiten bestehen.
– Teilnahme an der Gesellschaft. Verbesserung der Möglichkeiten und Bedingungen älterer Menschen als Freiwillige oder Pflegekräfte in Familien zum Wohl der Gesellschaft beizutragen, am allgemeinen Geschehen teilzunehmen und so soziale Isolation und viele der damit verbundenen Probleme und Risiken zu vermeiden.
– Unabhängiges Leben. Förderung der Gesundheit und Vorsorge durch Maßnahmen, die eine gesunde Lebensdauer maximieren und Abhängigkeit vorbeugen, sowie eine altersgerechtere Gestaltung der Umwelt (öffentliche Einrichtungen, Infrastruktur, Transport, Gebäude), um älteren Mitbürgern soviel Unabhängigkeit wie möglich zu gewährleisten.

2 Antworten

  1. es ist ja geradezu wundervoll, wie sich die jungen Menschen darum bemühen, uns ein ‘gutes’ Leben im Alter möglich zu machen. Aber bitte über diesen ganzen Initiativen nicht vergessen, dass Altwerden auch eine Lebensphase ist, in der man faul und fast ein wenig träge vor sich hinleben darf, jedenfalls nicht immerzu mit Aktivitäten (die einem angeblich ja so was von gut tun!) belästigt werden will. Ich denke schon manchmal an den wunderbaren Spruch von Albert Einstein, jeder habe auch das Recht, irgendwann in Ruhe und Würde zu vertrotteln -oder?

  2. liebe diema, ich bin 68jahre und merke ich brauche meine ruhetage aber trotzdem würde ich es sehr begrüssen in der nähe meiner wohnung ein begegnungszentrum zu haben, zum quatschen, spielen, vielleicht eine aktion mitmachen, ohne großen aufwand und kosten.hier wären auch mal diegroßen wohnungsgesellschaften gefragt. hier würde dann die nachbarschaftshilfe entstehen, welche in zukunft dringend gebraucht wird. und bitte, von den ehrenamtlichen nicht alles umsonst verlangen- alles im leben muss geben und nehmen sein, auch hier s.altersarmut

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