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“Technik hat mich immer begeistert; ich kann mir ein Leben ohne Internet heute gar nicht mehr vorstellen.”, sagt der 82-jährige Peter Burghard. Er gehört zu den Menschen, die sich laut Generali Altersstudie wesentlich jünger fühlen, als sie sind. Foto: epd
Die Generali Altersstudie 2013 zeigte deutlich ein neues Bild vom Alter: Statt passiv und zurückgezogen sind ältere Menschen hierzulande mehrheitlich optimistisch, aktiv und motiviert. Dies bestätigt auch die repräsentative Neuauflage, bei der 4.133 Personen befragt wurden. Viele Menschen der Generation der 65- bis 85-Jährigen geben ihr gefühltes Alter deutlich geringer an als ihr tatsächliches – und zwar um rund 7,5 Jahre. Auffällig ist, dass diese Wahrnehmung übergreifend auch bei den 80- bis 85-Jährigen zu beobachten ist. Jeder zweite Befragte (49 Prozent) dieser Altersgruppe fühlt sich – allen Altersbeschwerden zum Trotz – jünger als es seinem kalendarischen Alter entspricht.

Soziale Beziehungen, das ergab die Studie ebenso, sind gerade für ältere Menschen von immenser Bedeutung – und zwar innerhalb und außerhalb der eigenen Familie. So schätzen drei Viertel der 65- bis 85-Jährigen das Zusammensein mit anderen und sind gerne unter Menschen. Insgesamt haben 73 Prozent der 65- bis 85-Jährigen Kinder und Enkelkinder. 25 Prozent der 65- bis 85-jährigen Eltern sehen ihre Kinder täglich oder fast täglich, weitere 29 Prozent mindestens einmal pro Woche.

Zwei Drittel der 65- bis 85-Jährigen leben mit einem Partner zusammen. 69 Prozent können zudem auf einen festen Freundes- und Bekanntenkreis zurückgreifen, mit dem sie sich regelmäßig treffen. 41 Prozent der Älteren bezeichnen ihren Bekanntenkreis zudem als groß. Drei Viertel aller 65- bis 85-Jährigen wissen, dass sie sich in einer
schwierigen Lage auf ihre Kinder verlassen können; zwei Drittel, dass sie sich auch auf ihren Partner verlassen können. 53 Prozent sind sich um die Unterstützung guter Freunde bewusst, 39 Prozent bauen auf die Nachbarschaftshilfe. Dass es niemanden gibt, an den man sich in einer schwierigen Lage wenden kann, sagt gerade einmal einer von Hundert der heute 65- bis 85-Jährigen.

Das gute Gefühl gebraucht zu werden

Darüber hinaus belegt die Studie, dass die Möglichkeit, trotz altersbedingter Einschränkungen am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können, für die Generation der 65- bis 85-Jährigen von zentraler Bedeutung ist. Sowohl Teilhabe als auch die Übernahme von Verantwortung für das eigene und das Leben von Mitmenschen innerhalb
und außerhalb der Familie (Mitverantwortung) sind besonders ausgeprägt. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass sich 42 Prozent der 65- bis 85-Jährigen derzeit ehrenamtlich engagieren. Auffallend sind hier jedoch die regionalen Unterschiede: Während sich in Brandenburg jeder Zweite (51 Prozent) ehrenamtlich betätigt, sind es in Thüringen lediglich 29 Prozent der Befragten.

Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Kruse, Direktor des Instituts für Gerontologie der Universität Heidelberg, betont den Aspekt der Verantwortung: “Die Verantwortungsperspektive ist von überragender Bedeutung, wenn man das Altern verstehen möchte.” Prof. Kruse ist sowohl Mitglied des fünfköpfigen wissenschaftlichen Beirats der Generali Altersstudie als auch Vorsitzender der Altenberichtskommission der Bundesregierung und stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Ethikrates. “Die Befunde der Generali Altersstudie belegen deutlich, dass ältere Menschen mit dieserLebensphase sowohl Möglichkeiten als auch Grenzen verbinden. Das Altern wird als Gestaltungsauftrag empfunden”, fasst Prof. Kruse zusammen. Aus seiner Sicht belegen die empirischen Befunde der Generali Altersstudie 2017 die politischen Handlungsempfehlungen der von ihm geleiteten Regierungskommission. “Es darf nicht mehr bloß darum gehen, alte Menschen zu versorgen. Vielmehr brauchen wir
Strukturen, in denen Menschen zugleich Sorge empfangen und Sorge tragen können – und zwar unabhängig von ihrem Alter und körperlichen oder kognitiven Einbußen.”

“Die Ergebnisse der Generali Altersstudie weisen auf einen gemeinsamen Auftrag an Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft hin. Es wird künftig noch stärker darum gehen, Eigenverantwortung und Prävention zu stärken und zu unterstützen. Wir richten unsere Produkte und Dienstleistungen konsequent darauf aus”, erläutert Dr. Timmesfeld.

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