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Gewichtsprobleme und der Wohlstandsbauch bei Älteren sind nicht nur eine Frage der Ernährung. Foto: epd / Andrea Enderlein

Ältere Menschen haben in der Regel mehr Fett auf den Hüften, selbst wenn sie nicht übergewichtig sind. Grund ist, dass bei ihnen der Fettabbau in der Bauchgegend gestört ist: Wenn ihr Körper Energie benötigt, werden die dort befindlichen Fettspeicher nur sehr unzureichend angezapft. Warum das so ist, war bislang unbekannt. Wissenschaftler der Universität Yale sind dieser Frage jedoch nun in Zusammenarbeit mit Kollegen der Universität Bonn einen wichtigen Schritt näher gekommen.

Dazu haben die Forscher das Fettgewebe von Labormäusen unter die Lupe genommen. Auch die Nager bauen im Alter Fett nur noch unzureichend ab. Als Auslöser hatte die Gruppe aus Yale einen bestimmten Zelltyp im Bauchfett von Mäusen in Verdacht, eine neue Art von Makrophagen. Durch aufwändige Analysen konnten die US-Forscher zeigen, auf welche Weise die Makrophagen in den Fettstoffwechsel eingreifen: Bei Hunger schütten die Nervenzellen im Bauchfett den Neurotransmitter Noradrenalin aus und kurbeln so den Fettabbau an. Im Alter schalten jedoch die Makrophagen permanent in eine Art Entzündungsmodus um. Dadurch produzieren sie unter anderem vermehrt ein Enzym namens MAOA. Es zerstört wiederum das Noradrenalin – die Mäuse können das gespeicherte Fett nicht mehr abbauen.

Bislang gelten diese Ergebnisse nur für Mäuse. Die Forscher vermuten aber, dass es beim Menschen einen analogen Mechanismus gibt – eine These, der sie momentan nachgehen. Falls sie stimmt, eröffnen sich auch neue therapeutische Optionen: Interessanterweise wird MAOA nämlich durch manche Antidepressiva gehemmt. „Theoretisch könnte man diese Medikamente einsetzen, um den Stoffwechsel in älteren Menschen zu verbessern“, erläutert Prof. Dr. Vishwa Deep Dixit von der Yale Universität.

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